Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Einstiges K&L Gebäude verändert sein Gesicht
Handel In den Königsbau und das Bergerhaus ziehen schon bald neue Mieter ein. Ein Rundgang über die Baustelle zeigt, was die Kunden künftig erwartet und warum der Umbau aus Sicht der Eigentümer nötig war
Es ist nichts mehr, wie es war. Das wird beim Rundgang über die Baustelle im ehemaligen K&l-gebäude an der Bürgermeister-fischer-straße schnell klar. Statt einer großen, rund 6000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche, wie sie die Modekette betrieben hatte, gibt es künftig viele kleine Einheiten, die von verschiedenen Händlern belegt werden. Es wurden Wände gezogen und Decken versetzt, die Fassade zur Bürgermeister-fischer-straße hin neu gestaltet. Den markanten gläsernen Aufzug gibt es nicht mehr; wo einst die Kinderabteilung von K&L untergebracht war, ist jetzt ein großer Lichthof mit angrenzenden Büroflächen entstanden.
Was in den vergangenen Monaten hinter den Bauzäunen rund um den Königsbau und das Bergerhaus passiert ist, ist für Innenstadtbesucher nicht zu erkennen. Wer die Chance hat, einen Blick ins Gebäude zu werfen, stellt aber fest: Seit dem Auszug von K&L wurde fleißig gearbeitet. Die Bauarbeiter waren aktiv, um die Fläche schnell für die neuen Mieter umzubauen. Denn bereits Ende Juli will der Lebensmittelhändler Rewe einziehen. Er eröffnet im Untergeschoss ein Geschäft mit 1200 Quadratmetern. Die Rolltreppe, die die Kunden künftig von der Seite des Königsplatzes aus nach unten bringt, ist bereits eingesetzt. Auch die Fläche der Bäckerei Schubert, die zurück ins Gebäude zieht und am oberen Ende der Rolltreppe untergebracht sein wird, nimmt bereits Gestalt an.
Überhaupt kann man sich beim Rundgang durch das Gebäude gut vorstellen, wie es einmal aussehen soll. So wird im Erdgeschoss auf der Seite zum Königsplatz hin sowohl der Eingang zu Schubert und Rewe als auch der zu Starbucks sein. Die Kaffeekette belegt zudem Räume im ersten Stock sowie den Balkon. Von der Bürgermeister-fischer-straße aus erhalten Kunden Zugang zu Hunkemöller, der Modekette Cos sowie zum Drogeriemarkt Rossmann. Die Flächen der beiden letztgenannten Händler erstrecken sich bis in den ersten Stock. In die zweite Etage des Häuserkomplexes wird darüber hinaus die Stadt Augsburg mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie einziehen.
Zweieinhalb Jahre lang wurde an diesem Konzept gearbeitet, erzählt Bernhard Winnen, Geschäftsführer der für den Umbau zuständigen Bgverwaltungs-gmbh. Demnach war intern schon länger klar, dass K&L in seiner bisherigen Form in Augsburg Geschichte sein wird. „Wir wollten das Gebäude für die nächsten 30 Jahre weiterentwickeln. Da der Trend zu kleineren Ladeneinheiten geht, haben wir entsprechend gehandelt“, erklärt Winnen.
Dass K&L sich ganz aus der Augsburger Innenstadt verabschiedet hat, habe seiner Information nach strategische Gründe. Passende Nachmieter zu finden war laut Winnen aber nicht schwer. Gerade für die Fläche des Lebensmittelhändlers und der Gastronomie habe es Interesse zahlreicher namhafter Unternehmen gegeben. Dass die Entscheidung auf die jetzigen Mieter fiel, hat Gründe: „Wir wollten ein wertiges Angebot schaffen. Da muss man sich gut überlegen, wen man auf die Fläche nimmt. Denn manche Mieter sagen schon mal ab, wenn ihnen die Nachbarn nicht gefallen“, betont Winnen.
Wie viel Geld die Eigentümer des Gebäudes in den Umbau stecken, will Winnen nicht verraten. „Aber es ist sehr, sehr viel Geld“, sagt er. Ein wenig stolz macht ihn, dass der Umbau weitestgehend reibungslos klappt und der Zeitplan – die Mieter sollen spätestens im Herbst einziehen – eingehalten werden kann.
„Ein Umbau in dieser Größenordnung ist immer eine Herausforderung. Aber wir haben ein gutes Team und auch mit den Behörden war die Zusammenarbeit reibungslos“, so Winnen. Ein Vorteil sei gewesen, dass viele Firmen aus Augsburg und der Region beteiligt sind. „Wenn Sie die Unternehmen in direkter Nähe haben, dann erleichtert das einiges“, weiß Winnen.
» Eine Bildergalerie zum Umbau des ehe maligen K&L Ruppert Hauses gibt es on line unter augsburger allgemeine.de/bilder