Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Untreue Verdacht bei Erdgas Schwaben

Justiz Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen einen Ex-mitarbeite­r des Energiever­sorgers

- VON JÖRG HEINZLE

Augsburg Ein Ex-manager des regionalen Energiever­sorgers Erdgas Schwaben ist ins Visier der Augsburger Staatsanwa­ltschaft geraten. Gegen den ehemaligen Mitarbeite­r wird wegen des Vorwurfs der Untreue ermittelt. Nach Informatio­nen unserer Redaktion soll er von Firmen, an die er im Rahmen seiner Tätigkeit bei Erdgas Schwaben Aufträge vergab, Provisione­n erhalten haben. Die Rede ist von einem Schaden in sechsstell­iger Höhe.

Eine Schadenssu­mme nennt ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft bis jetzt nicht. Er bestätigt aber, dass im Zuge der Ermittlung­en Dokumente beschlagna­hmt worden seien. Sie werden derzeit ausgewerte­t. Erdgas Schwaben hat das Verfahren selbst ins Rollen gebracht. Das Unternehme­n hat den ehemaligen Mitarbeite­r im Herbst vorigen Jahres angezeigt. Intern wurden die Unregelmäß­igkeiten schon früher entdeckt. Wie es heißt, trennte sich der Energiever­sorger bereits Anfang 2017 von dem Mitarbeite­r. Erdgas Schwaben beauftragt­e eine Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t damit, den Fall zu untersuche­n. Firmenspre­cherin Cornelia Benesch sagt, der Fall sei „intensiv analysiert“worden. Zudem habe das Unternehme­n „umfassende präventive Maßnahmen ergriffen“. Derzeit gilt in dem Verfahren nur der ehemalige Erdgas-schwaben-mitarbeite­r als Beschuldig­ter. Die Ermittler prüfen aber auch die Rolle von Verantwort­lichen in den anderen Firmen, von denen die Provisione­n gekommen sein sollen.

Erst kürzlich hatte das Unternehme­n mit der Nachricht überrascht, sich vom langjährig­en Geschäftsf­ührer Klaus-peter Dietmayer getrennt zu haben. Erdgas Schwaben ist mehrheitli­ch im Besitz des Energiekon­zerns Thüga, einen kleineren Anteil halten die Stadtwerke Augsburg. Beide Anteilseig­ner dementiere­n auf Anfrage, dass die Trennung von Dietmayer etwas mit dem Fall zu tun habe. Grund dafür seien vielmehr „unterschie­dliche Ansichten über die künftige Ausrichtun­g des Unternehme­ns“gewesen. Der Aufsichtsr­atschef von Erdgas Schwaben, Alfred Müllner, sagte unserer Zeitung, man mache Dietmayer im Zusammenha­ng mit der Untreueaff­äre keinen Vorwurf.

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