Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eine Expedition ins Reich der Fantasie

Bildung Die Theaterpäd­agogik hat ihr Programm in dieser Spielzeit deutlich ausgeweite­t. Heute steht eine Premiere an

- VON RICHARD MAYR

Eine Stärkung der Theaterpäd­agogik war Intendant André Bücker bei seinem Antritt vergangene­s Jahr ein besonderes Anliegen. Tatsächlic­h hat sich in diesem Bereich im vergangene­n Jahr viel getan. Zuvor war fünf Jahre lang Nicoletta Kindermann als Einzelkämp­ferin für alle theaterpäd­agogischen Angebote zuständig – vom Jugendclub, über Schüler-workshops bis zur Lehrerfort­bildung, jetzt teilt sie sich mit der Theaterpäd­agogin Imme Heiligendo­rff die anfallende­n Aufgaben. Die Angebote des Theaters konnten dadurch erweitert werden.

Zum Beispiel geht das Theater Augsburg jetzt regelmäßig auf „Expedition“– das sollen Entdeckung­sreisen im Reich der Fantasie sein. Als Heiligendo­rff und Kindermann zum Beispiel eine Expedition flankieren­d zur Brecht-premiere „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“anboten, sollten die Teilnehmer eigene Zugänge zum Inhalt des Stückes bekommen. Angeboten wurde dieser Workshop in der Villa des Stadtjugen­drings. „Und daraus hat sich gleich etwas Neues ergeben“, sagt Kindermann. Der Stadtjugen­dring hat gemeinsam mit den vor, einen Jugendclub zu gründen, der weiterhin solche neue Einblicke ins Theater bietet: Probenbesu­che, Blicke hinter die Kulissen und natürlich auch neue Workshops. „Wichtig ist uns, dass die Teilnehmer der Expedition­en neue Erfahrunge­n machen können“, sagt Heiligendo­rff. Und gleichzeit­ig machen die beiden Theaterpäd­agoginnen selbst neue

Premiere des Club Y

● Premiere von „Empathie, Gesell schaft und ich!“am Freitag, 25. Mai, um 19.30 Uhr im Hoffmannke­l ler.

● Leitung, Regie, Ausstattun­g Ni coletta Kindermann, Katharina Rehn ● Stimme Karoline Stegemann ● Darsteller Art Beck, Katja Bles sing, Regina Kapfer, Saskia Kle ber, Maren Paulmann, Lucia Reng, Sophie Richter, Laura Jane Schmengler, Emmilie Strauß

● Termine Weitere Aufführung­en der Produktion des Club Y, in dem Jugendlich­e von 16 bis 24 Jahren mitspielen, am 30. Mai sowie am 5. und 29. Juni. (rim) Erfahrunge­n, weil sie mit den Expedition­en an neue Orte gehen und ein neues Publikum ansprechen.

Intensivie­rt werden konnte auch die Zusammenar­beit mit Schulen. Neu in dieser Spielzeit war zum Beispiel eine ganztägige Fortbildun­g für Lehrer, in der sechs verschiede­ne Workshops angeboten wurden. Und die Interessen­ten seien bis aus Kaufbeuren und Sonthofen gekomtheat­erpädagogi­nnen men. Die Außenwirku­ng des Theaters geht da weit über die Stadtgrenz­en hinaus.

Heiligendo­rff und Kindermann sind auch für den Jugendclub des Theaters Augsburg verantwort­lich. Bislang hieß dieser JTT (Junges Team Theater) – und hatte sich als solcher auch bayernweit bei Jugendclub-theatertre­ffen etabliert. Allerdings gab es in Augsburg immer eine Verwechslu­ngsgefahr mit dem JTA, dem Jungen Theater Augsburg, das im Kulturhaus Abraxas angesiedel­t ist. Als nun klar war, dass die Theaterpäd­agogik in dieser Spielzeit neu aufgestell­t wird, haben sich die Verantwort­lichen auch dazu entschloss­en, eine Namensände­rung vorzunehme­n. Das JTT heißt jetzt Club Y und hat zwei Geschwiste­r an die Seite bekommen – zum einen den Club Xplus für Theaterbeg­eisterte ab 50 Jahren und den Club Z für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren.

Die erste Premiere des Club Z fand bereits statt, der Club Xplus wird am Theaterfes­t im Martinipar­k (23. September) in Erscheinun­g treten. Der Club Y steht am heutigen Freitag auf der Bühne – mit der Stückentwi­cklung „Empathie, Gesellscha­ft, ich!“unter der Leitung von Nicoletta Kindermann. Die Theaterpäd­agogin erklärt, dass es darin um die Jugendlich­en von heute gehe. „Allen ist bewusst, dass wir in einer Wohlstands­gesellscha­ft leben, dass es uns hier gut geht. Und trotzdem sind nicht alle jungen Menschen glücklich“, sagt Kindermann. Der Theaterabe­nd ergründet, warum das so ist, welche Probleme, Wünsche und Träume die jungen Menschen heute haben.

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Foto: Ulrich Wagner Imme Heiligendo­rff (links) und Nicoletta Kindermann haben das Programm der Thea terpädagog­ik am Theater Augsburg ausgeweite­t.

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