Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Rückkehr in die FCA Familie
Bundesliga André Hahn will in Augsburg wieder zu alter Form zurückfinden. Hier begann vor vier Jahren seine Bundesliga-karriere, hier wurde er zum Nationalspieler
dahin zurückzukehren, wo eigentlich alles begann. Geboren in Otterndorf bei Cuxhaven, wechselte er in die Jugend des HSV, doch im Regionalliga-team war Schluss. Hahn spielte in Oberneuland, dann bei den Drittligisten Koblenz und Offenbach. Dort entdeckten ihn Fca-manager Stefan Reuter und der damalige Chef-scout Stephan Schwarz und holten ihn für 200000 Euro nach Augsburg. Trainer Markus Weinzierl brauchte einen physisch starken und schnellen Außenbahnspieler. Weinzierl und besonders Co-trainer Tobias Zellner schliffen den Rohdiamanten mit viel Geduld und Einzeltraining zurecht.
Im Sommer 2017 wagte Hahn beim HSV einen zweiten Anlauf. Der legte sechs Millionen Euro Ablöse hin und lockte mit einem geschätzten Jahressalär von mehr als zwei Millionen Euro. Doch es lief alles schief. Im Januar war Gisdol weg. Im März folgten Bruchhagen und Manager Jens Todt, die ihn geholt hatten. Es folgten als Trainer Bernd Hollerbach und im März Christian Titz. Als der Hahn nach einer Verletzung aufgefordert haben soll, ein Spiel in der zweiten Mannschaft als Test zu absolvieren, so erzählt man, lehnte Hahn ab. Das Tischtuch war zerschnitten.
Jetzt griff der FCA nach dem Abstieg der Hamburger zu. Schon ein Jahr zuvor hatten sich Reuter und Schwarz um Hahn bemüht, doch als der HSV sechs Millionen Euro bot, stieg der FCA aus. Das Warten hat sich gelohnt. Jetzt kostete Hahn nur noch die Hälfte. Reuter ist sich sicher: „André Hahn hat seit seinem Abgang vom FCA viel Erfahrung in der Bundesliga und im internationalen Fußball gesammelt und wird uns in den kommenden Jahren weiterhelfen können, unsere Ziele zu erreichen.“Das beiderseitige Vertrauen ist groß, was auch die Vertragslaufzeit (vier Jahre) zeigt.
Dafür hat Hahn beim Gehalt deutliche Abstriche gemacht. „Hallo, liebe Fca-familie, ich freue mich riesig, wieder bei euch zu sein“, erklärte er sichtlich erleichtert per Videobotschaft, ehe er sich Richtung Kanaren in den Urlaub verabschiedete. Er ist froh, wieder in das vertraute Umfeld zurückzukehren. Reuter und Schwarz sind noch da. Und es wird auch ein Wiedersehen mit Tobias Zellner geben. Mit dem Co-trainer, der ihn zum Nationalspieler formte.