Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Theater: Der Umzug der Schneiderei wird teurer
Immobilien Angemietete Räume im Deuter-park sind nachzurüsten. Umzug ist nötig wegen eines Immobilienverkaufs
Die Stadt Augsburg hat das alte Stadtarchiv in der Fuggerstraße an den Augsburger Medienunternehmer Ulrich Kubak verkauft. Ende des vergangenen Jahres segnete der Stadtrat das Immobiliengeschäft ab. Der Verkaufspreis soll bei 2,7 Millionen Euro liegen, hieß es damals. Kubak möchte das Gebäude in bester Lage künftig für seinen Sender Klassik Radio nutzen.
Der Verkauf macht allerdings notwendig, dass die Kostümabteilung des Theaters Augsburg aus der Fuggerstraße ausziehen muss, die erst im Sommer 2016 dort eingezogen war. Sie war die erste Abteilung, die das Große Haus am Kennedyplatz verlassen musste, weil es wegen der anstehenden Sanierung geschlossen wurde.
Im Herbst geht’s nun mit dem nächsten Umzug los. Für die Schneiderei wurde von der Stadt ein anderes Quartier angemietet. Es sind Räume in der Feldstraße im Deuter-park in Oberhausen. Vorteil dieses Standorts ist, dass er direkt an der künftigen Interimsspielstätte des Theaters liegt. Es wird zum Jahreswechsel mit seiner kleinen Bühne ins Gaswerk nach Oberhausen gehen. Diese Spielstätte wird derzeit errichtet (wir berichteten).
Nun zeigt sich, dass die ursprünglich angesetzten Kosten für den Umzug der Schneiderei nicht reichen. Anfangs war mit Ausgaben von 855 000 Euro kalkuliert worden. Jetzt wird der Umzug um 366 000 Euro teurer. Diese Mehrkosten beziehen sich zum Großteil auf den Brandschutz. Davon war in den ersten Überlegungen nicht auszugehen, sagt Finanzreferentin Eva Weber.
Der Finanzausschuss muss jetzt die Mehrausgaben absegnen. Weber sagt: „Bei mehreren Abstimmungen mit einer Brandschutzgutachterin und dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz wurde zwingender Handlungsbedarf gesehen.“Obwohl früher im Gebäude Textilien gelagert worden seien, gebe es keinen Bestandsschutz. Das hängt damit zusammen, dass die Textilien kurzfristig untergebracht wurden, im Fall des Theaters sieht es anders aus.
Die Verteuerung, die Mehreinnahmen beim durch Grundstücksgeschäft in der Fuggerstraße finanziell ausgeglichen werden soll, bestätigt eine frühere Einschätzung von Stadtrat Volker Schafitel (Freie Wähler). „Am Ende läuft es auf eine Nullnummer heraus“, sagte Schafitel bereits nach Bekanntgabe des Gebäudeverkaufs. Er hatte auch schon frühzeitig angeprangert, dass die Stadt Augsburg als Immobilienbesitzerin das alte Stadtarchiv in bester Innenstadtlage verkauft habe.