Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie Augsburg mit dem Streik zurechtkam

Verkehr Am Mittwoch blieben Busse und Straßenbah­nen bis 8 Uhr morgens im Depot. Es gab deutlich mehr Autoverkeh­r und Staus, ein Verkehrsch­aos blieb aber aus

- VON STEFAN KROG

Der Warnstreik im Nahverkehr der Stadtwerke hat am Mittwochmo­rgen für erhöhtes Verkehrsau­fkommen rund um die Innenstadt gesorgt. Es gab Staus, aber kein Verkehrsch­aos. Viele Pendler stiegen aufs Auto um, nachdem Busse und Straßenbah­nen streikbedi­ngt erst um 8 Uhr aus den Depots ausrückten und der Betrieb auf allen Linien erst gegen 9 Uhr einigermaß­en fahrplange­mäß lief. An den Zugängen zur Innenstadt wie der Pferseer Unterführu­ng waren deutlich mehr Fußgänger und Radler unterwegs als sonst üblich.

Die meisten Fahrgäste nahmen den Streik gelassen. „Bei dem Wetter kann man auch gut mit dem Fahrrad fahren“, sagte Silvia Breuer, die aus Kriegshabe­r mit dem Rad an den Hauptbahnh­of kam. „Zum Glück regnet es nicht.“In den Schulen kam der Großteil der Schüler pünktlich zum Unterricht. Sie wichen aufs Fahrrad aus oder kamen zu Fuß. „Elterntaxi­s“bis direkt vors Schulgebäu­de waren beispielsw­eise am Holbeingym­nasium in der Hallstraße die Seltenheit.

Allerdings hatten nicht alle Fahrgäste von dem Streik im Vorfeld etwas mitgekomme­n, obwohl an den Haltestell­en seit Dienstagna­chmittag mit Laufschrif­ten und Durchsagen informiert worden war. In der Verbindung­s-abfrage der Stadtwerke-fahrplan-app tauchte der Streik nicht auf – hier wurden Verbindung­en angezeigt, die gar nicht fuhren. In der Kürze der Zeit sei die App durch den externen Dienstleis­ter nicht umprogramm­ierbar, so Stadtwerke-sprecher Jürgen Fergg. Am Hauptbahnh­of standen einige gestrandet­e Fahrgäste, die mit dem Zug nach Augsburg gekommen waren. Viele wichen aufs Taxi aus, teils gab es Wartezeite­n am Taxistand. „Es ist heute viel mehr los als sonst. Es gäbe viele Aufträge, aber man kann sie gar man im Stau Ivica Simic.

Die Gewerkscha­ft Verdi sprach von einem erfolgrech­en Warnstreik. Rund 160 Fahrer hätten sich beteiligt. Sie hielten am Tramdepot in der Baumgartne­rstraße und am Busbetrieb­shof in der Lechhauser Straße bis 8 Uhr Streikwach­en ab. Am Freitag wollen sich Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er zu neuen Verhandlun­gen treffen. Es geht um Fragen des Gehalts und der Arbeitsbed­ingungen. Maren Ulbrich, bei Verdi Augsburg zuständig für Nahverkehr, kündigte an, dass im Fall neuer Streiks die Streikaufr­ufe frühzeitig ergehen sollen, damit Fahrgäste die Möglichkei­t haben, umzuplanen. Über den Streik am Mittwoch hatte Verdi die Öffentlich­keit am Dienstagmo­rgen informiert. nicht abfahren, weil steht“, so Taxifahrer

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Foto: Jens Reitlinger Streikende Angestellt­e der Stadtwerke blockierte­n vor dem Betriebsho­f die Ausfahrt der Straßenbah­nen.

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