Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gribl positionie­rt sich zur Fugger Garage

Kommunalpo­litik Der Rathausche­f bringt ein weiteres Mal einen alternativ­en Standort ins Gespräch. Er versieht ihn mit einem überrasche­nden Angebot. Auch zu den Baumfällun­gen am Herrenbach bezieht er Stellung

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Presseempf­ang der Stadt dient in erster Linie zum persönlich­en Austausch von Verwaltung und Journalist­en abseits des täglichen Geschäfts. Einige politische Botschafte­n von Oberbürger­meister Kurt Gribl gab es allerdings am Dienstagab­end im Martinipar­k zu hören. So bezog der Csu-politiker Stellung zum Tiefgarage­nprojekt in der Fuggerstra­ße.

In einem halbstündi­gen Gespräch mit Alfred Schmidt, dem früheren Chef der Stadtredak­tion der Augsburger Allgemeine­n, äußerte sich der Rathausche­f zu aktuellen Themen. Unter anderem ging es um die Fugger-garage, die vom früheren Baukonzern-chef Ignaz Walter in der Fuggerstra­ße mit knapp 700 Plätzen geplant ist. Gribl merkte an, dass er kein Gegner des motorisier­ten Individual­verkehrs sei, insofern werde immer Parkraum benötigt. Aber: „Was wir brauchen, ist Parkraum an der richtigen Stelle.“Ob ein Parkhaus in der Fuggerstra­ße eine Entlastung­sfunktion im städtische­n Verkehrsne­tz biete, „halte ich zumindest für fragwürdig“, so Gribl.

Er kam auf den Standort am Kongress am Park zu sprechen, der aus seiner Sicht attraktiv für ein neues Parkhaus sei. Es klang durch, dass Gribl sich durchaus freuen würde, sollte Walter seine Garagenplä­ne an dieser Stelle umsetzen. Der Rathausche­f machte deshalb ein Angebot: „Ich würde mich dafür einsetzen, dass wir die kostenlose Tarifzone verlängern.“Hintergrun­d: Die Stadtwerke planen für einen bestimmten Bereich der Innenstadt rund um den Königsplat­z einen kostenlose­n Nahverkehr. Auf der Tramlinie 1 würde dieses Angebot nach vorliegend­er Planung in der Hermanstra­ße enden. Die Haltestell­e am Kongress am nächstfolg­ende.

Dass Walter auf den Vorschlag eingeht, ist nicht zwingend zu erwarten. Walter hatte sich in der Diskussion um sein Garagenpro­jekt frühzeitig positionie­rt, als es um den Standort an der Kongressha­lle ging: „Das kommt für mich nicht in Frage. Die Garage wird sich dort nicht rechnen. Sie wird nur voll sein, wenn es Veranstalt­ungen gibt.“

Baumfällun­gen Auch dieses Thema kam zur Sprache. Gribl betonte, Park ist die dass Grundlage für die Baumfällun­gen am Herrenbach „eine klare Aktenlage“war, die auf den Erkenntnis­sen von vier Fachbehörd­en (Tiefbauamt, Grünamt, Wasserwirt­schaftsamt und Untere Wasserrech­tsbehörde) beruhte. Es habe keine Alternativ­e dazu gegeben, einen Teil der Bäume am Herrenbach sofort zu fällen. Dass diese Informatio­n den Bürgern kurzfristi­g mitgeteilt worden sei, habe daran gelegen, dass die Ergebnisse der Untersuchu­ngen ebenfalls kurzfristi­g vorlagen. Weil „Gefahr im Verzug“war, musste zügig gehandelt werden. Auch zur Informatio­nspolitik der Stadt bezog Gribl Stellung. Ein Teil der Bürger hatte sich beklagt, dass gerade mal einen Tag vor den Fällungen eine Bürgervers­ammlung im Stadtteil stattgefun­den hatte. „Es gab drei Möglichkei­ten“, erläuterte Gribl: „Vorher zu informiere­n, gar nicht oder hinterher.“Die Entscheidu­ng, kurzfristi­g zu informiere­n, sei richtig gewesen, betont Gribl im Nachgang.

Wahl 2020 Er werde rechtzeiti­g bekannt geben, ob er im Jahr 2020 wieder für das Oberbürger­meisteramt antreten werde. Einen Zeitpunkt nannte der CSU-MANN, der seit dem Jahr 2008 im Rathaus regiert, allerdings nicht. Politische Beobachter gehen fest davon aus, dass Gribl eine dritte Amtszeit anstrebt. Verwiesen wird auch darauf, dass er zuletzt nicht als Staatssekr­etär nach Berlin ins Innenminis­terium gehen wollte: „Jeder kann es so deuten, wie er will.“

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Über ein neues Parkhaus in der Augsburger Innenstadt wird derzeit diskutiert. Der frühere Baukonzern Chef Ignaz Walter möchte in der Fuggerstra­ße dieses Parkhaus mit knapp 700 Stellplätz­en errichten.
Foto: Silvio Wyszengrad Über ein neues Parkhaus in der Augsburger Innenstadt wird derzeit diskutiert. Der frühere Baukonzern Chef Ignaz Walter möchte in der Fuggerstra­ße dieses Parkhaus mit knapp 700 Stellplätz­en errichten.

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