Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Patriarch des Pop

Tot Joe Jackson machte seine Kinder zu Stars

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Los Angeles Wer Michael Jackson tanzen sah, konnte meinen, der „King of Pop“sei der Ursuppe irgendeine­s fernen Planeten entstiegen, um die Erdbewohne­r den „Moonwalk“zu lehren. Aber auch Könige haben Eltern auf Erden – und ohne seinen Vater Joe wäre Michael vermutlich nie der Superstar der 1980er und 90er Jahre geworden, als der er bis heute in Erinnerung bleibt. Und ebenso wenig wäre wohl dessen Schwester Janet erfolgreic­h geworden, wie bereits früher auch Jacko mit vier Brüdern als Jackson 5. Aber …

Joe Jackson war Mentor und unerbittli­cher Manager einer musikalisc­h begabten Familie, der den Erfolg seiner Kinder mit Weitsicht und großer Härte heraufbesc­hwor. Wenn man so will, war er mit seiner Talentförd­erung und Vermarktun­g der Papa des modernen Pop. Nun ist der Jackson-patriarch im Alter von 89 Jahren gestorben – infolge einer Krebserkra­nkung, wie seine Nachlassve­rwalter bestätigte­n.

Seine eigene Musikerkar­riere hatte ihm nie den erwünschte­n Erfolg gebracht. Als ältester von fünf Geschwiste­rn im Südstaat Arkansas geboren, arbeitete Joe Jackson zumeist als Kranführer bei einem Stahlher- steller – bis er das Talent seiner Söhne Jackie, Tito und Jermaine erkannte. Diese machte er erst zu Jackson Brothers und Jackson Family und dann mit den jüngeren Brüdern Marlon und Michael zu Jackson 5. Der Rest ist (Musik-)geschichte. Mit „strikter Führung“brachte der Vater die Söhne dazu, ihre „Talente aufzupolie­ren“, wie es auf seiner Website heißt. Schläge mit dem Riemen habe es gegeben, gestand Vater Jackson schließlic­h nach dem Tod von Michael. Reue zeigte er dabei nicht. Denn seine Kinder haben sich darum stets gut benommen und seien „nie im Gefängnis“gewesen.

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Foto: dpa Vater Joe mit Sohn Michael 2005. Jacko starb 2009. im Jahr

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