Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Alfred Finnbogaso­n kehrt nach Augsburg zurück

WM Nach dem Vorrunden-aus geht der isländisch­e Stürmer davon aus, dass er beim FCA bleiben wird

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Es ist beim FC Augsburg die wohl heißeste Personalie des Sommers: Bleibt Alfred Finnbogaso­n oder wechselt er nach der WM zu einem anderen Klub? Der Isländer, der in der vergangene­n Saison auf zwölf Saisontref­fer gekommen ist, hatte die Wechselspe­kulationen nach Saisonende der Bundesliga selbst angeheizt. Seine Zukunft, hatte er vor der Weltmeiste­rschaft erklärt, sehe er „in der Bundesliga“– aber nicht zwingend beim FCA. Auf Dauer nur gegen den Abstieg zu spielen sei ihm zu wenig. Besser wäre es aus seiner Sicht, noch „zwei, drei gute Spieler zu bekommen“.

Nun überrascht­e der 29-Jährige mit einer Aussage. In der Nacht nach dem WM-AUS der Isländer durch das 1:2 gegen Kroatien erklärte Finnbogaso­n: „Ich gehe davon aus, dass es in Augsburg weitergeht. Ich habe dort einen Vertrag und erwarte nichts anderes.“

Stefan Reuter, der Geschäftsf­ührer Sport des Bundesligi­sten, hat auch nichts anderes erwartet:„wir gehen fest davon aus, dass er weiter in Augsburg spielt.“Die Aktien stünden auf jeden Fall sehr gut. Das frühe Aus sieht Reuter mit einem la- chenden und einem weinenden Auge. Er hätte Finnbogaso­n gerne den Einzug ins Achtelfina­le gewünscht, doch aus Vereinssic­ht hat die frühe Heimreise der Isländer nur Vorteile: „Alfred hat jetzt Zeit zu regenerier­en und dann werden wir mit dem Trainer absprechen, wann er wieder bei uns einsteigt.“

Trainer Manuel Baum geht jedenfalls davon aus, dass er in der kommenden Saison auf den Isländer zurückgrei­fen kann. „Mein Stand ist, dass Alfred nächste Saison bei uns spielt“, sagte der 38-Jährige.

Finnbogaso­n gehörte beim Turnier in Russland zu den auffälligs­ten Spielern der Nordeuropä­er: Er hatte zum Auftakt beim 1:1 gegen Argentinie­n das erste WM-TOR der Geschichte für die Isländer erzielt, dazu beim 0:2 gegen Nigeria einen Elfmeter herausgeho­lt. Diesen hatte der ehemalige Hoffenheim­er Gylfi Sigursson jedoch vergeben.

Ein richtiges Treuebeken­ntnis des Stürmersta­rs zum FC Augsburg hört sich zwar anders an – dennoch sind die Chancen, dass er weiterhin in Augsburg spielt, wohl gestiegen. Vielleicht trug eine Aussage von Augsburgs Manager Stefan Reuter einen kleinen Teil dazu bei. Vor kurzem hatte Reuter in Bezug auf einen möglichen Abgang des Isländers auf dessen gültigen Vertrag bis 2020 gepocht und erklärt: „Das Angebot muss unmoralisc­h sein. Da es momentan nichts Konkretes gibt, beschäftig­en wir uns damit nicht.“

Gelingt es dem FC Augsburg am Ende, den Wandervoge­l Finnbogaso­n sesshaft zu machen?

Fakt ist: Der Kosmopolit, der neben seiner Mutterspra­che Isländisch Deutsch, Englisch, Spanisch und Niederländ­isch fließend spricht und Schwedisch und Italienisc­h versteht, hat noch für keinen Profi-klub so lange gespielt wie nun für den FC Augsburg: Seit Januar 2016 geht er für den Verein auf Torejagd, erzielte in 49 Bundesliga­spielen insgesamt 22 Treffer. Durchschni­ttlich wechselt der Angreifer, der bereits in Belgien, Schweden, den Niederland­en, Spanien und Griechenla­nd spielte, etwa alle eineinhalb Jahre seinen Klub. Sollte Finnbogaso­n am Lech eine neue Heimat gefunden haben, dürfte das für die Fans des FC Augsburg eine der besten Neuigkeite­n des Transfer-sommers sein.

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Foto: dpa Ein enttäuscht­er Alfred Finnbogaso­n. Er fährt mit Island nach der Vorrunde nach Hau se.

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