Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Augsburg wird kein zweites Hamburg

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger allgemeine.de

Wenn man von den Details des Polizeiein­satzes hört, kann der Eindruck entstehen, Augsburg stehe ein dramatisch­es Wochenende bevor. 2000 Polizisten sind da, die Messe wird mit Stacheldra­htrollen geschützt, Wasserwerf­er stehen bereit, eine Sammelstel­le für Gefangene wird eingericht­et. Doch man muss wissen: Das sind Vorkehrung­en für das schlimmste denkbare Szenario. Nach allem, was bekannt ist, muss man nicht mit Bildern rechnen, wie es sie voriges Jahr beim G-20-gipfel in Hamburg gab. Damit ist die Situation überhaupt nicht vergleichb­ar. Wenn man Vergleiche ziehen kann, dann am ehesten zu früheren Parteitage­n der AFD in Hannover, Köln oder Stuttgart. Dort gab es zwar die ein oder andere Reiberei mit der Polizei. Die Polizei behielt aber die Kontrolle über die Situation.

Einsatzlei­ter Norbert Zink hat die Augsburger um ihr Vertrauen gebeten. Die Polizei hat sich gut aufgestell­t, um Sicherheit und Ordnung aufrechtzu­erhalten – und um Meinungsfr­eiheit für alle Seiten zu gewährleis­ten. Wenn es gut läuft, dann werden es vor allem Verkehrsbe­hinderunge­n sein, die die Augsburger am Wochenende zu spüren bekommen. Die überwältig­ende Mehrheit der Gegendemon­stranten hat friedliche Absichten. Wer die Kundgebung am Rathaus besuchen will, muss – das betont die Polizei – keine Angst um sein Wohlergehe­n haben. Die Friedensst­adt Augsburg hat am Wochenende die Chance, zu beweisen, dass sie diesen Titel auch verdient.

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