Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wochenend Journal
und blaue Schrift bewegt. Bis hierhin ist alles legal. Der Trainee gibt in eines der schwarzen Felder Befehle ein – schon ist Bardels Testlaptop gehackt und wie von Geisterhand verschwinden etwa Dateien aus dem Windows-verzeichnis. In Wirklichkeit bekämen Opfer nicht sofort mit, dass sich ein Hacker in ihrem System befinde, weil dieser nicht sofort zuschlage und erst einmal observiere, sagt Hofer.
Der Trainee klappt den Computer zu. Genug gezeigt, mehr könnte ein Nicht-nerd ohnehin nicht mehr nachvollziehen. Warum er für die Guten kämpft, wo es bei den Bösen doch so viel mehr zu verdienen gibt? „Mir geht es nicht ums Geld. Ich möchte Probleme lösen. Und außerdem haben ich ein Gewissen“, sagt er. Laut Hofer denken viele White Hats so. Schlecht verdienen sie aber auch auf der guten Seite nicht. Nachdem die Wirtschaft händeringend Beschützer sucht, winken Unternehmen Hofer zufolge schon mal mit Einstiegsgehältern für Master der Informatik von 100 000 Euro. Den Heldenstatus gibt es quasi noch dazu – unbezahlbar.
Die moderne Gesellschaft ist abhängig davon, dass die White Hats die Attacken der Black Hats abwehren können. Oder dass letztere entweder zu faul sind oder doch ein Gewissen haben, sodass sie kritische Infrastukturen (Kritis) nicht im großen Stil angreifen. Welch katastrophale Folgen es etwa haben könnte, wenn die Stromnetzwerke lahmgelegt werden, hat Marc Elsberg in seinem Buch „Blackout“geschrieben. Bardel hat’s gelesen. „Das ist