Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Freifahrts­chein für Chris Froome

Radsport Weltverban­d spricht den Briten vom Doping-verdacht frei. Tour-start gesichert

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Berlin Der Weltverban­d UCI hat den britischen Radprofi Chris Froome nach einer quälenden Prüfung über neun Monate vom Doping-verdacht freigespro­chen. Damit kann der umstritten­e Seriensieg­er am kommenden Samstag in Noirmoutie­r bei der 105. Tour de France starten. Die UCI untersucht­e den Fall seit dem 7. September 2017, nachdem beim Sky-kapitän überhöhte Werte des Asthmamitt­els Salbutamol gemessen worden waren. Keine 24 Stunden nachdem sich der Tour-veranstalt­er ASO zu einem juristisch riskanten Start-verbot gegen den Briten durchgerun­gen hatte, weil die lange angemahnte Verbandsen­tscheidung ausblieb, kam das Uci-verdikt.

Das akzeptiert jetzt auch Tourchef Christian Prudhomme, dessen ausgesproc­hene Froome-verbannung jetzt vom Tisch ist. Die „höhere Instanz“habe entschiede­n, sagte der Franzose am Montag. Das Uci-urteil war natürlich nach dem Geschmack Froomes, der sich bei der Tour von einem Bodyguard begleiten lassen wird. „Die heutige Entscheidu­ng zieht einen Schlussstr­ich. Das bedeutet, dass wir alle beim Weltverban­d. „Das hätte viel früher geklärt werden müssen. Wäre das vom Namen her einem Fahrer wie mir passiert – ich wäre seit einem dreivierte­l Jahr nicht mehr im Feld“, hatte der deutsche Lotto-soudal-fahrer Marcel Sieberg am Rand der deutschen Meistersch­aften in Einhausen erklärt. Sieberg wird an der Seite André Greipels am Tourstart stehen. „Das alles hätte man schon vor einem halben Jahr klären können“, erklärte der viermalige Zeitfahrwe­ltmeister Tony Martin. „Die UCI hätte es natürlich bevorzugt, den Fall früher in der Saison zu einem Ende zu bringen, musste aber Herrn Froome einen fairen Prozess garantiere­n, so wie sie es bei jedem anderen Fahrer auch gemacht hätte. Nachdem die Position der Wada am 28. Juni eingegange­n war, hat die UCI ihre Entscheidu­ng so schnell wie möglich vorbereite­t und verkündet“, hieß es in der Verbandsst­ellungnahm­e weiter.

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