Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Lieber ein Ende mit Schrecken
WVON WOLFGANG LANGNER o ist Caiuby? Dass der Verein nicht weiß, wo sein Spieler steckt, ist ungewöhnlich, aber laut den Verantwortlichen ist es so, dass man sich um Kontakt bemüht, aber dies anscheinend nicht einfach ist. Durchaus möglich, dass dem Brasilianer etwas passiert ist. Solange man das nicht weiß, wird auch keine Entscheidung fallen über mögliche Konsequenzen. Al- lerdings ist es nicht unüblich, dass Brasilianer verspätet zum Trainingsauftakt erscheinen. Wenn dies der Fall ist, dürfte Caiuby mittlerweile schlechte Karten haben. Der Verein ist bisher gut damit gefahren, aus Fehlverhalten die richtigen Schlüsse zu ziehen und darauf zu reagieren. Siehe in der letzten Saison den „Fall Daniel Opare“. Es wäre zu begrüßen, wenn der FCA auch in diesem Fall hart bleibt. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. beibehalten und nicht auflösen, das ist schon komisch. Die Kontakte, wo man ihn bisher erreichen konnte, gibt es nicht mehr“, wird der Berater zitiert.
Beim FCA reagiert man allergisch auf solche Undiszipliniertheiten. So warf man Anfang 2018 Verteidiger Daniel Opare aus dem Kader, obwohl der bis zu diesem Zeitpunkt eine starke Saison gespielt hatte. Fca-manager Stefan Reuter konnte man zum Auftakt des Trainingslagers ansehen, dass ihm der eigenmächtig verlängerte Urlaub des Brasilianers auf den Magen geschlagen ist. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass Caiuby unentschuldigt fehlt. Anfang Januar 2017 verlängerte der damals am Knie verletzte Caiuby seine Reha in Brasilien eigenmächtig. Reuter war damals angefressen, nahm es aber hin: „Bei uns gibt es freie Arztwahl, aber er hätte uns informieren müssen.“
Auch mit der Justiz hat Caiuby, der 2014 von Ingolstadt nach Augsburg kam, derzeit Probleme. Bisher gilt in diesem offenen Verfahren, wie bei allen anderen auch, die Unschuldsvermutung. Dennoch steht Caiuby mehr denn je im Fokus. Obwohl er gar nicht da ist.