Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Make Our Planet Great Again
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In den wechselfeuchten Tropen in Afrika und Südasien findet eine rapide Veränderung der Landnutzung statt, die durch Rodung sowie durch die Ausbreitung von landwirtschaftlichen Flächen und zunehmende Verstädterung geprägt ist. Gleichzeitig ist in diesen Regionen durch den globalen Klimawandel mit einer besonders ausgeprägten Zunahme extremer Wetterereignisse wie Dürren und Hitzewellen zu rechnen. Durch die Wechselwirkungen aus Klima- und Landnutzungswandel sind große gesellschaftliche Auswirkungen wahrscheinlich, zumal einige der Regionen bereits von Wasser- und Nahrungsmittelmangel betroffen sind. Welche Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klima(wandel) dort bestehen, wird der Klimaforscher Dr. Jed Kaplan von der Universität Oxford ab September 2018 für die Dauer von vier Jahren am Institut für Geographie und am Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg erforschen. Sein Projekt ist Teil des deutsch-französischen Forschungsprogramms „Make Our Planet Great Again“, das beide Regierungen nach dem Pariser Klimaabkommen vereinbart haben. Das Augsburger Projekt ist eines von 13 geförderten Vorhaben, für die international renommierte Forscherinnen und Forscher gewonnen werden konnten. Dr. Kaplan ist auch „Professorial Fellow“des Maxplanck-instituts für Menschheitsgeschichte in Jena und außerordentlicher Professor am Laboratory for Treering Research der Universität von Arizona. Mit seiner Arbeitsgruppe, die neu am Wissenschaftszentrum Umwelt und am Institut für Geographie angesiedelt wird, wird er die Wechselbeziehungen zwischen Landschaft und Klima anhand von neuen und innovativen Feldmethoden und Computersimulationen untersuchen. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sieht die Förderung von Spitzenforschung als zentralen Baustein des Pariser Klimaabkommens: „Die Politik braucht die soliden Fakten der Wissenschaft, um gute Entscheidungen zu treffen, mit denen der Klimawandel begrenzt und seine negativen Folgen beherrscht werden können. Für uns sind wissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlage des Handelns. Deutschland und Frankreich sind sich einig, dass wir für international ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beste Forschungschancen bieten wollen.“Außerdem sind mit den in Frankreich ausgewählten Forscherinnen und Forschern regelmäßige Treffen und Konferenzen geplant. Dadurch wird gleichzeitig die deutsch-französische Forschungskooperation ausgebaut. Das Programm ist auf insgesamt fünf Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 15 Millionen Euro finanziert.