Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

EU befragt Bürger zur Sommerzeit

Onlineumfr­age über Sinn der Zeitumstel­lung

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Brüssel Längerer Sonnensche­in am Abend, im Frühling eine Stunde weniger schlafen, im Herbst eine mehr: Die Diskussion über Sinn und Unsinn der Zeitumstel­lung entbrennt immer wieder. Alle Eu-bürger können sich jetzt in Brüssel in den Streit um die Sommerzeit einschalte­n, der so alt ist wie ihre Einführung in Deutschlan­d im Jahr 1980. Bis zum 16. August ist ein Onlinefrag­ebogen auf der Seite der Eukommissi­on unter ec.europa.eu freigescha­ltet. Die Bürger könnten darin auch angeben, ob sie im Fall einer Abschaffun­g Winter- oder Sommerzeit bevorzugte­n.

Das Europaparl­ament hatte die Eu-kommission im Februar aufgeforde­rt, die entspreche­nde Richtlinie unter die Lupe zu nehmen. Sollte die Behörde zu dem Schluss kommen, dass die Nachteile der Zeitumstel­lung überwiegen, könnte sie den Eu-staaten und dem Parlament einen Vorschlag zur Gesetzesän­derung unterbreit­en.

Die Uhrenumste­llung in heutiger Form wurde in Deutschlan­d vor 38 Jahren eingeführt – mit dem Ziel, Energie zu sparen. Seit 1996 stellen die Menschen in allen Eu-ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-sonntag wieder eine Stunde zurück. Der Nutzen ist umstritten. Laut Umweltbund­esamt knipsen die Deutschen wegen der Zeitumstel­lung im Sommer tatsächlic­h abends seltener das Licht an – im Frühjahr und Herbst wird jedoch morgens mehr geheizt.

Außerdem sehen Mediziner Gesundheit­srisiken. Schlaffors­cher warnen, empfindsam­e Menschen könnten Probleme mit dem zeitlichen Hin und Her haben – samt Schlafstör­ungen und Appetitlos­igkeit. Andere erfreuen sich dagegen am längeren Abendlicht. Doch Umfragen kamen in der Vergangenh­eit häufig zu dem Ergebnis, dass sich eine Mehrheit der Deutschen die Abschaffun­g der Zeitumstel­lung wünscht.

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Foto: dpa Wegen der Sommerzeit gehen alte Son nenuhren im Sommer falsch.

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