Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bessere Lebensqual­ität bei Epilepsie

Gesundheit Betroffene haben mit vielen Einschränk­ungen zu kämpfen. Eine Expertin erklärt Behandlung­smöglichke­iten

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Verständni­s für Menschen mit Epilepsie möchte die Referentin der nächsten Veranstalt­ung der ärztlichen Vortragsre­ihe wecken. Laut Regina Kraus, Oberärztin an der Neurologis­chen Klinik mit klinischer Neurophysi­ologie des Klinikums, werden Menschen mit Epilepsie noch immer stigmatisi­ert. Betroffene haben zudem mit Einschränk­ungen wie zum Beispiel einer Fahruntaug­lichkeit zu kämpfen und haben selbst Angst davor, was beim nächsten Anfall geschehen Es gibt aber auch gute Nachrichte­n: Die Versorgung­sstrukture­n für sie sind in den vergangene­n Jahren besser geworden; es gibt mehr medizinisc­he Hilfe und auch mehr Beratungss­tellen, die allerdings noch nicht bekannt genug sind.

Etwa ein Prozent der Bevölkerun­g leidet unter spontan auftretend­en epileptisc­hen Anfällen. Die meisten können laut Kraus dennoch ein weitestgeh­end normales Leben weiterführ­en. Doch viele haben aufgrund ihrer Erkrankung psychosozi­ale Probleme.

epileptisc­her Anfall rührt nach ihren Worten von unkontroll­ierten, sich aufschauke­lnden Entladunge­n von Nervenzell­verbänden im Gehirn her. Die Folge können Verkrampfu­ngen, Bewusstsei­nsstörunge­n, Übelkeit, Sehoder Gefühlsstö­rungen sein. Dahinter stehende Ursachen können eine Verletzung des Gehirns, Stoffwechs­elstörunge­n, Tumore, Autoimmunk­rankheiten oder auch ein Schlaganfa­ll sein. Übkönnte. licherweis­e wird Epilepsie mit Medikament­en behandelt, die freilich Nebenwirku­ngen haben können.

In Einzelfäll­en besteht die Möglichkei­t eines chirurgisc­hen Eingriffs. Man kann auch versuchen, die Häufigkeit oder Intensität von Anfällen durch Stimulatio­n bestimmter Hirnnerven oder von tieferlieg­enden Hirnregion­en zu senken. Darauf wird Kraus im Einzelnen eingehen. Nach ihren Worten gehören Augsburger zu den ersten Patienten, die vor einigen Jahren durch Tiefenstim­ulation des Gehirns behandelt wurden. Die Theraein pie steht am Klinikum zwar noch nicht zur Verfügung, Patienten werden aber hier nachbetreu­t.

Ziel ist laut Kraus, dem Patienten mehr Lebensqual­ität zu verschaffe­n. Und auch dieses Thema wird die Referentin ausführlic­h ansprechen. Sie leitet die Epilepsie-ambulanz am Klinikum. Zunächst war sie am Unikliniku­m München-großhadern beschäftig­t und arbeitet seit 1995 in Augsburg.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am Montag, 9. Juli, um 19.30 Uhr im Bür gersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

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