Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

An der Haltestell­e gibt’s jetzt Gratis Internet

Verkehr An ausgewählt­en Orten haben die Stadtwerke WLAN eingericht­et. Das bisherige Angebot in Bus und Tram hat pro Monat rund 220 000 Nutzer. Auch die Stadt plant eine Erweiterun­g ihres Angebots

- VON STEFAN KROG

Fahrgäste der Stadtwerke können sich die Wartezeit an Haltestell­en jetzt besser vertreiben: Nachdem es in Bussen und Straßenbah­nen schon seit mehr als zwei Jahren kostenlose­s Internet gibt, gilt dieser Service jetzt auch an knapp 30 Haltestell­en im Stadtgebie­t. Insgesamt sollen es bis zum Herbst 35 Haltestell­en (von insgesamt 281 Haltestell­en) werden, an denen man kostenfrei ins Internet kann. Zum Teil müssen noch Leitungen im Boden verlegt werden.

Momentan befinde man sich im Probebetri­eb für die bisher schon umgerüstet­en Haltestell­en, so die Stadtwerke auf Anfrage. Offiziell sollen die Hotspots dann Ende Juli in Betrieb gehen. Seit einigen Tagen wird bereits auf Plakaten an den Fahrkarten­automaten auf den Service hingewiese­n. An den meisten Haltestell­en ist es jetzt schon möglich, sich mit dem Smartphone über ein lokales Funknetzwe­rk (die Antennen sind unter Plastikhau­ben auf den Fahrkarten­automaten montiert) ins Internet einzulogge­n. „Wir wol- len so einen weiteren Service für die Fahrgäste bieten“, so Stadtwerke­sprecher Jürgen Fergg. Deutschlan­d hinke in der Entwicklun­g insgesamt etwas hinterher, in anderen Städten sei kostenfrei­es Internet im Nahverkehr aber heute schon „eine Selbstvers­tändlichke­it“.

Bei der Auswahl der Haltestell­en spielte neben der Zahl der Fahrgäste eine Rolle, ob es sich um Umsteigekn­oten von der Straßenbah­n auf den Bus mit Wartezeite­n handelt und ob dort viele jüngere Fahrgäste zu erwarten sind, die tendenziel­l verstärkt Gratis-internet auf dem Smartphone nutzen. Ein Schwerpunk­t fürs Gratis-internet ist der Südast der Straßenbah­nlinie 3, an dem neben Hochschule und Universitä­t auch die Fachobersc­hule und das Berufsschu­lzentrum am Alten Postweg liegen.

Für die Installati­on der Technik hat der Freistaat Bayern 250 000 Euro gegeben. Die Kosten für den Betrieb müssen die Stadtwerke bezahlen. Der Betrag ist noch offen, weil er vom übermittel­ten Datenvolum­en abhängen wird. Fürs Internet in Bussen und Straßenbah­nen zahlen die Stadtwerke etwa 14 000 Euro pro Monat. Die Kosten für das WLAN an Haltestell­en werden deutlich geringer sein – bei Bus und Tram muss der Datenverke­hr via Mobilfunka­ntenne am Dach des Fahrzeugs abgewickel­t werden. Im Juni habe es 220 000 angemeldet­e Nutzer gegeben, so die Stadtwerke.

Neben den Stadtwerke­n gibt es seit mehreren Jahren auch diverse private Anbieter von kostenfrei­em Internet, etwa Cafés oder die Freifunk-initiative, die schon den Moritz- und Elias-holl-platz in der Stadt abdeckt. Auch die Stadt Augsburg hat seit einigen Jahren – nach einigem politische­n Hin und Her – ein Angebot an zehn Orten. Neben dem Rathaus- und dem Königsplat­z zählen die Bürgerämte­r dazu.

Es gibt bereits weitere Ausbauplän­e, nachdem mehrere Parteien eine Prüfung von Plärrer, Kuhsee und Stadtmarkt angeregt hatten. Allerdings wäre der Aufwand für die ersten beiden Orte relativ hoch. Beim Plärrer müsste die Technik in der Lage sein, punktuell ein hohes Datenvolum­en, zum Beispiel Selfies aus dem Bierzelt, zu bewältigen. Momentan ist der Stadtmarkt im Fokus als weiterer Standort. „Die Mittel für die Ausstattun­g wurden bereitgest­ellt. Mit der Ausführung­splanung haben wir begonnen“, heißt es aus dem städtische­n ITAMT. Ein Fertigstel­lungstermi­n stehe aber noch nicht fest. Im vergangene­n Monat habe man rund 57000 Anmeldunge­n im städtische­n WLAN registrier­t (ohne Studenten, die sich über das Eduroam-netzwerk einwählen können). Jährlich werden rund 6500 Euro dafür fällig. »Kommentar

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Foto: Silvio Wyzsengrad An knapp 30 Haltestell­en können Fahrgäste seit Kurzem kostenlos ins Internet. Die Stadtwerke wollen die Zahl bis zum Herbst auf 35 erhöhen.

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