Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Aber Hallo!

Medien Seit einigen Monaten berichtet die digitale Plattform „Hallo Augsburg“über Veranstalt­ungen, Gastronomi­e und Lifestyle. Die Zielgruppe liegt bei den 20- bis 40-Jährigen. Wie das Redaktions­team ihren Nerv trifft

- VON MIRIAM ZISSLER Foto: Michael Hochgemuth

Vreni, Lina und Tim geben bei der Internet-plattform „Hallo Augsburg“den Ton an. Vreni ist 23 Jahre alt, hat gerade ihr Studium abgeschlos­sen und wohnt in einer WG. Lina ist 31 und hat ein Kind. Sie lebt bewusst und ernährt sich mit regionalen Produkten. Tim, 30, ist mit seinem Studium fertig, arbeitet und will sich in seiner Freizeit einen gewissen Lebensstil leisten. Klingt gut, nur: Vreni, Lina und Tim gibt es gar nicht.

Sie sind Personas, also Nutzermode­lle, die Personen einer bestimmten Zielgruppe definieren. Die Zielgruppe von „Hallo Augsburg“liegt bei den 20- bis 40-Jährigen, die in Augsburg und der nähren Umgebung leben. Die Interessen und Vorlieben der drei Personas treffen den Geschmack der Zielgruppe offenbar gut, seit Monaten verzeichne­t die Plattform stetig wachsende Zugriffsza­hlen. „In dieser Altersgrup­pe gibt es einen Informatio­nsbedarf“, hat Julian Frost festgestel­lt. Er leitet das Start-up, das vergangene­n Sommer gegründet wurde.

Die ersten Monate haben sich Frost und sein kleines Team ein Büro im Lechhauser Industrieg­ebiet geteilt. Seit April haben sie ein Ladengesch­äft am Milchberg angemietet, am Donnerstag stieg dort die Opening-party. „Es ist wichtig, dass wir jetzt in der Innenstadt sind. Dort ist unsere Zielgruppe unterwegs und wir sind sichtbar“, sagt der 41-Jährige. Gemeinsam mit einem Volontär und einer handvoll Werkstuden­ten füllt er die Internetse­ite mit Leben. Außerdem sind sie mit ihren Beiträgen in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram sowie auf Youtube vertreten.

Julian Frost hat schon vor knapp 20 Jahren Software für die Zeitung

in Würzburg entwickelt. Später ging er nach München, um dort Content-management-systeme für Verlage zu entwickeln. Grob gesagt ging es dabei um die Verwaltung von Online-inhalten. In den vergangene­n sieben Jahren arbeitete Frost im Digital-bereich von und Münchner Merkur, die in der Ippenverla­gsgruppe erscheinen. Dort war er unter anderem für den Relaunch, auf Deutsch die Neugestalt­ung der beiden Internetpr­äsenzen verantwort­lich.

Dann wollte er etwas Neues machen, etwas anderes ausprobier­en. Mit „Hallo Augsburg“ist ihm das gelungen. Für ihre Plattform haben er und sein Team verschiede­ne Formate entwickelt. „Das Gute ist oft so einfach“, sagt Frost. So haben die erfolgreic­hsten Artikel von „Hallo Augsburg“alle etwas mit der Zahl Fünf zu tun: die fünf besten Frühstücks­lokale in Augsburg, die fünf coolsten Outdoor-locations, die fünf außergewöh­nlichsten Ausflugszi­ele, die fünf Hot Spots für den perfekten Eisgenuss… „Etwas das alle interessie­rt und neugierig macht“, freut sich Julian Frost. Daneben bekommen die Leser in der Rubrik „Guide“nützliche Tipps: Wo gibt es in Augsburg „Coworking Spaces“, also Bürofläche­n, in denen man sich einen Schreibtis­ch anmieten kann, wie man am besten einen Tag in Aichach verbringen kann, wo Second-hand-möbel verkauft werden und wie ein perfekt-romantisch­er Pärchentag in Augsburg aussehen könnte. Seit Team stellt aber auch Events vor. Frost: „Natürlich haben wir über Highlights wie Modular oder die Sommernäch­te etwas gemacht. Wir berichten auch, wenn beispielsw­eise ein besonders toller DJ ins Bungalow kommt. Wir haben aber nicht den Anspruch, einen kompletten Veranstalt­ungskalend­er zu füllen. Wir konzentrie­ren uns auf Termine, die unsere Zielgruppe interessie­ren könnte.“

Das Portal hat auch schon die ersten eigenen Veranstalt­ungen veranstalt­et. Bei kleinen Wohnzimmer­konzerten, die im „Hallo Augsburg“-büro am Milchberg stattfande­n, traten unter anderen die Augsburger Bands „Roberto Bianco & Die Abbrunzati Boys“oder „Rebels of the Jukebox“auf. „Dazu haben wir jeweils rund 20 unserer Leser eingeladen“, erzählt Julian Frost. Kommende Woche wird dort „Via Zwo“auftreten.

Das Redaktions­team von „Hallo Augsburg“führt auch Interviews zu verschiede­nen Themen und dreht Videos. „Wir waren beispielsw­eise am Eiskanal und haben bei den Sommernäch­ten sowie auf der Gegendemon­stration zum Afd-parteitag gefilmt“, berichtet Frost. Die Ideen entwickelt das Start-up im Team. „Jeder bringt sich mit seinen Vorschläge­n ein“, sagt der Chef. Das fördert die gute Stimmung im Team – und es scheint am Ende eben auch Vreni, Lina und Tim zu gefallen.

 ??  ?? „Es ist wichtig, dass wir in der Innenstadt sind.“: Julian Frost und sein Team sind für die digitale Plattform „Hallo Augsburg“ver antwortlic­h. Sie richtet sich an Menschen zwischen 20 und 40 Jahren aus Augsburg und Umgebung.
„Es ist wichtig, dass wir in der Innenstadt sind.“: Julian Frost und sein Team sind für die digitale Plattform „Hallo Augsburg“ver antwortlic­h. Sie richtet sich an Menschen zwischen 20 und 40 Jahren aus Augsburg und Umgebung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany