Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Callsen Bracker ist ein Gewinner
FCA Trainingslager Der Abwehrspieler hat nach Verletzung und Ausleihe Anschluss gefunden. Für andere Spieler verlaufen die Tage in Südtirol hingegen weniger befriedigend
Der erste Test war jetzt nicht so prickelnd. In seiner Zeit als Schullehrer hätte Manuel Baum diese Leistung wohl mit einem „Der Schüler hat sich bemüht“bewertet. Mehr war es nicht. Womöglich war nach einer harten Trainingswoche in Südtirol in Mals von den Spielern des Fußball-bundesligisten FC Augsburg nicht viel zu erwarten. Beim 1:1 gegen Austria Lustenau wirkten die Österreicher, die bereits in zwei Wochen ihr erstes Pflichtspiel haben, wesentlich aggressiver und bissiger.
In einem Testspiel, das sagt schon das Wort, soll getestet werden. Deshalb setzte der FCA in dieser Partie 22 Spieler ein. „Man hat schon gemerkt, dass die Beine schwer sind“, sagte Augsburgs Trainer Baum. Er zog allerdings positive Erkenntnisse aus dem Spiel: „Wir haben bis auf ein paar Standards wenig zugelassen und gut verteidigt.“
Ein Lichtblick war dabei Sergio Cordova, der spielte, obwohl er während der Zeit im Trainingslager zwei Tage wegen Halsschmerzen fehlte. „Er hat mir signalisiert, dass er spielen kann, und das Tor hat ihm vielleicht gutgetan“, meinte Baum. In der vergangenen Saison fiel Cordova vor allem nach der Winterpause stark ab. „Das war für ihn nicht so einfach. Es war ja sein erster Winter in Deutschland“, erklärte der Trainer.
Auch Sportgeschäftsführer Stefan Reuter nahm die Mannschaft nach dem Spiel in Schutz: „Das ist nicht so einfach, wenn die Frische fehlt.“Konstantinos Stafylidis, Marcel Heller und Raphael Framberger standen gar nicht auf dem Spielberichtsbogen. Aufgrund ihrer Verletzungen am Ende der vergangenen Spielzeit sollte dieses Trio nicht zusätzlich belastet werden. „Da müssen wir vorsichtig sein“, begründete Baum. Romario Rösch war dagegen leicht angeschlagen.
Abgesehen vom „Fall Caiuby“– zu diesem will sich Reuter in den nächsten Tagen äußern – verlief das Trainingslager im normalen Rahmen. Jedenfalls ist nicht der Eindruck entstanden, als wären Mannschaft und Trainerteam deshalb unkonzentrierter bei der Arbeit. Wie nach jedem Trainingslager gab es in Mals kleinere Gewinner und Verlierer – wenn man davon nach einer so kurzen Zeit überhaupt sprechen kann.
Zu den Gewinnern zählt Jan-ingwer Callsen-bracker, der lange Zeit wegen einer schweren Verletzung ausgefallen und zuletzt nach Kaiserslautern ausgeliehen war. Sowohl Baum als auch Reuter lobten den 33-jährigen Abwehrspieler, der im Spiel gegen Lustenau den Beweis erbrachte, dass er den Anschluss endgültig gefunden hat.
Ein weiterer Sieger ist Benjamin Leneis. Nachdem Marwin Hitz und Ioannis Gelios den FCA verlassen haben, soll der Klub noch auf der Suche nach einem dritten Torwart sein. Baum gab nun dem 19-jährigen Keeper aus der U19 des Vereins die Chance, sich in Südtirol zu zeigen. Leneis als Nummer drei? „Könnte durchaus sein“, sagte Reuter.
Deutlicher Verlierer ist der Brasilianer Caiuby, der das Trainingslager in Südtirol eigenständig verpasste und dessen Zukunft beim FCA ungewiss ist. Keine Einsatzzeiten im Testspiel gegen Lustenau bekamen die Rückkehrer Georg Teigl (zuletzt an Eintracht Braunschweig verliehen) und Shawn Parker, während die Heimkehrer Dong-won Ji, Tim Rieder oder eben Jan-ingwer Callsen-bracker gegen den Zweitligisten auf dem Platz standen.
Im nächsten Test trifft der FCA am Samstag auf den Drittligisten Kickers Würzburg (Rosenaustadion, 14 Uhr), ein paar Tage später kommt es zu einem Wiedersehen mit dem englischen Zweitligisten FC Middlesbrough. Gespielt wird am Mittwoch, 18. Juli, nicht auf der Insel, sondern in Bad Wörishofen (18.30 Uhr). Vor einem Jahr hatte der FCA auf seiner England-reise gegen Middlesbrough 1:2 verloren.
14 Uhr, stadion FCA – Kickers Würzburg 18.30 Uhr, Bad Wörishofen FCA – FC Middlesbrough 19 Uhr, Olching SC Olching
Rosenau FCA 19 Uhr, Rottach Egern FCA – Bor. M‘gladbach
15 Uhr castle Newcastle United – FCA 15.30 Uhr, WWK Arena FCA – Athletic Club Bilbao in New