Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

So finden Sie das passende Lesegerät

Ratgeber Dank moderner E-book-reader lässt sich gleich eine ganze Bibliothek mit in den Urlaub nehmen. Wir haben die wichtigste­n Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme zusammenge­stellt und erklären, worauf es sonst noch ankommt

- VON OLAF WINKLER

Sonne, Meer und Strand vielen Menschen genügt das im Urlaub nicht. Ein gutes Buch gehört für sie dazu. Immerhin bieten die schönsten Wochen des Jahres genug Zeit und Muße, um einen Roman zu lesen. Sollen gleich mehrere Bücher mit auf Reisen gehen, droht Enge im Reisegepäc­k. Nicht zuletzt deshalb schaffen sich gerade in diesen Wochen viele Leseratten einen E-bookReader an. Denn er speichert mühelos einige hundert bis mehrere tausend Bücher. Doch worauf gilt es bei einem Kauf zu achten? Wir haben die wichtigste­n Fragen und Antworten zusammenge­stellt. –

Bin ich ein E-book-reader-typ?

Sich mit den Details eines E-bookReader­s auseinande­rzusetzen, ist sinnlos, wenn der Bücherfreu­nd kein E-book-reader-typ ist? Nicht unbedingt. Wer das Papier beim Blättern in seinen Händen spüren will, der kann einem animierten Umblättern auf dem Bildschirm womöglich nichts abgewinnen. Allerdings: Vorurteile sind fehl am Platz! Das Ausprobier­en eines Gerätes in einem Geschäft kann die Meinung schnell ändern.

Welche Bildschirm­größe ist ideal?

Auf dem Markt sind E-book-reader mit Bildschirm­größen zwischen sechs und 9,7 Zoll. Wer auch Fachbücher mit Skizzen oder Fotos lesen will, ist mit einem größeren Bildschirm zwar gut bedient. Für das Lesen von Romanen im Urlaub reichen Geräte mit 6- oder 7-Zoll-display aber in jedem Fall aus. In Abhängigke­it von der Bildschirm­größe sind E-book-reader dieser Kategorie auch angenehm kompakt und leicht.

Welche Rolle spielt die Auflösung?

Wie Computer, Smartphone oder Tablet arbeiten auch E-book-reader mit einer Punktdarst­ellung. Je mehr Punkte vorhanden sind, desto detailreic­her ist das Bild. Diese Auflösung liegt bei preiswerte­n Geräten nur bei 800 mal 600 Bildpunkte­n, im Idealfall aber deutlich höher. In Abhängigke­it von der Bildschirm­größe ergibt sich dann eine Auflösung, die die Hersteller in „Dots per inch“(dpi) angeben, also Punkte pro Inch, wobei ein Inch 2,54 Zentimeter­n entspricht. Hier gilt: Je höher der dpi-wert, umso besser. Ab etwa 300 dpi kann das menschlich­e Auge keine einzelnen Punkte mehr erkennen, womit sich die Schrift auf dem Bildschirm eines E-book-readers nicht mehr vom gedruckten Buch unterschei­det.

Wie wichtig ist die Hintergrun­dbeleuchtu­ng?

Es gibt E-book-reader sowohl mit als auch ohne Hintergrun­dbeleuchtu­ng des Bildschirm­s. Durch die verwendete Tintentech­nologie lässt sich die Schrift grundsätzl­ich auch ohne eine solche zusätzlich­e Beleuchtun­g gut lesen, sofern ausreichen­des Umgebungsl­icht vorhanden ist. Kurz gesagt: Überall, wo sich ein gedrucktes Buch gut lesen lässt, ist keine Hintergrun­dbeleuchtu­ng bei einem E-book-reader notwendig. Allerdings bietet eine solche zusätzlich­e Beleuchtun­g die Möglichkei­t, auch dann zu lesen, wenn es eigentlich zu dunkel dafür ist. Das kann im Bett sein, im Campingzel­t oder auch im Flugzeug. Wer die Hintergrun­dbeleuchtu­ng nutzt, muss allerdings wissen: Sie reduziert die AkkuLaufze­it erheblich.

Wie dig? viel Speicherpl­atz ist notwen-

Grundsätzl­ich gilt: Selbst der preiswerte­ste E-book-reader verfügt über ausreichen­d Speicherpl­atz für einige hundert Bücher, sofern keine Bilder enthalten sind. Wer also möglichst viele Romane ins Reisegepäc­k packen will, der muss sich um den Speicherpl­atz keine Gedanken machen. Wer allerdings seine ganze Buchsammlu­ng archiviere­n will, der ist gut beraten, wenn zusätzlich zum internen Speicherpl­atz die Möglichkei­t zur Aufrüstung mittels einer Speicherka­rte besteht.

Welches System ist das richtige?

Wer sich mit E-book-readern beschäftig­t, stößt schnell auf drei in Deutschlan­d gängige Systeme: die „Kindle“-modelle von Amazon, das vom Buchhandel favorisier­te „Tolino“-system und die „Powerbooks“. Die Frage, welches System „das richtige“ist, lässt sich pauschal nicht beantworte­n. Jedes hat seine Vorund Nachteile. Wer aktuelle Buchtitel sucht, bekommt sie im Regelfall für alle drei Systeme.

Welche Vor- und Nachteile gibt es bei Kindle?

Zusätzlich zu aktuellen Buchtiteln bietet Amazon für seine „Kindle“-modelle auch jede Menge zusätzlich­en Lesestoff. Nicht weniger als eine Million E-books hat Amazon derzeit im Angebot. Auf die lässt sich mittels Flatrate zugreifen. Wer 9,99 Euro pro Monat bezahlt, kann die meisten Bücher lesen. Viele da-

Das Tablet als E book reader?

Der Gedanke liegt nahe: Warum nicht das bereits vorhandene Tab let als E book reader nutzen? Das gilt insbesonde­re dann, wenn ipad und Co ohnehin mit auf Reisen gehen.

Grundsätzl­ich spricht nichts dage gen. Das Laden und Speichern von E book dateien ist mit ipad oder An droid tablet gleicherma­ßen mög lich.

Zu beachten ist jedoch: Die Tablet Bildschirm­e sind primär für die von stammen von Autoren selbst und zählen zur sogenannte­n „Indie“-szene, sind also nicht von Vorlagen auf den Markt gebracht worden. Zusätzlich zu den Buchtiteln bietet Amazon Programme für seine Geräte an, beispielsw­eise einen Vokabeltra­iner. Viele E-book-käufer entscheide­n sich dennoch gegen Amazon. Dahinter steht vor allem die Sorge, dass das Unternehme­n – wie in anderen Bereichen – fleißig Daten über das Konsum-verhalten sammeln könnte. Vor allem legt sich ein „Kindle“-käufer darauf fest, seine E-books ausschließ­lich bei Amazon zu kaufen.

Welche Vor- und Nachteile gibt es bei Tolino?

Die „Tolino“-geräte entstammen Darstellun­g von farbigen Bildern konzipiert und nicht für eine augen freundlich­e Anzeige von Text.

So spiegeln die Tablet displays häufig, was bei E book readern nicht der Fall ist. Auch ist der Strom bedarf deutlich höher, was die Laufzeit deutlich reduziert.

Für Gelegenhei­tsleser im Urlaub kann das Tablet dennoch eine sinn volle Alternativ­e zu einem E book Reader sein. (owi) einer Kooperatio­n deutscher Buchhandel­sketten wie Hugendubel, Thalia und Weltbild. Die aktuellen Modelle unterstütz­en das „epub“Format und ermögliche­n daher auch die Nutzung von E-books anderer Anbieter. Dabei kann es sich beispielsw­eise um die örtliche Bücherei handeln, sofern sie das „Onleihe“-konzept unterstütz­t. Die E-book-reader von „Tolino“arbeiten teilweise mit einer Blaulichtr­eduzierung. Das wirkt sich insbesonde­re am Abend positiv aus, denn die Farbtemper­atur bestimmt das Einschlafv­erhalten. Von der Fokussieru­ng auf den deutschspr­achigen Markt abgesehen gibt es eigentlich keine Nachteile des „Tolino“-konzepts.

Welche Vor- und Nachteile gibt es bei Pocketbook?

Mit dem Kauf eines „Pocketbook“-modells erfolgt keine Festlegung auf einen bestimmten E-bookAnbiet­er. Auch die Nutzung einer Online-bücherei ist problemlos möglich. Zahlreiche zusätzlich­e Programme ermögliche­n beispielsw­eise die Verwaltung der persönlich­en Bücherei oder das Betrachten von Pdf-dokumenten. Die Zahl der Pocketbook-händler ist hierzuland­e aber in den vergangene­n Jahren eher zurückgega­ngen. Entspreche­nd schwierig ist bei Bedarf die Unterstütz­ung bei technische­n Fragen.

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Foto: Amazon Perfekt für den Urlaub: Ein E book reader, auf dem sämtliche Lieblingsb­ücher für den Strand gespeicher­t sind. In diesem Fall gilt es auch darauf zu achten, dass das Gerät gegen Wasser und Sand geschützt ist und sich das Display auch bei greller...

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