Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Nicht jede Hose passt in die Schule

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger allgemeine.de

Verhüllung­sfanatiker­n und Verbotsfet­ischisten wird hier nicht das Wort geredet. Dennoch haben zu knappe Höschen, bauchfreie Oberteile, aber etwa auch Männerhose­n, die anderen bei jedem Sitzen freie Sicht auf Teile des Pos zumuten, in Schulen – und im Übrigen auch in der Arbeit – nichts verloren. Denn Schulen sind Lernund Begegnungs­orte, an denen – vergleichb­ar mit Betrieben – viele Menschen mit unterschie­dlichen Vorstellun­gen von Ästhetik und Stil aufeinande­rtreffen. Einen sollte sie alle eines: der Respekt vor dem anderen. Und angemessen­e Kleidung gehört zu einem respektvol­len Umgang miteinande­r.

Dies zu thematisie­ren, ist sogar Aufgabe der Schule. Denn wo, wenn nicht in Elternhaus und Schule sollten Heranwachs­ende lernen, dass gute Umgangsfor­men das gesellscha­ftliche Miteinande­r fördern und Kleidung mehr ist als das Bedecken des Körpers. Kleidung ist ein Kommunikat­ionsmittel. Jeder sagt mit dem, was er anhat, etwas über sich aus und wie er sein Umfeld sieht – bewusst oder nicht.

Wichtig für Schüler ist zu lernen, wo ich was anziehen kann, wo so mancher Kleidungss­til mir eventuell Nachteile bringt. Daheim kann ich natürlich tragen, was ich will. Aber auf der Straße, in der Schule, in der Arbeit sind andere Menschen, die es mir doch Wert sein sollten, dass ich mir Mühe mit meinem Outfit gebe. Laufe ich allzu nachlässig herum, muss ich damit rechnen, dass vor allem eine Aussage ankommt: Ich will es bequem – alles andere ist mir egal. Eine schlechte Botschaft für ein gutes Miteinande­r.

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