Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

In Japan steigt die Zahl der Toten

Katastroph­e Mindestens 156 Menschen verlieren durch verheerend­e Unwetter ihr Leben

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Tokio Die Zahl der Toten bei den verheerend­en Regenfälle­n in Japan ist auf mindestens 156 gestiegen. Tausende Menschen mussten weiterhin in ihren Notunterkü­nften ausharren, wie Regierungs­sprecher Yoshihide Suga am Dienstag mitteilte. Örtlichen Medien zufolge werden immer noch dutzende Menschen vermisst. Es ist bereits jetzt die höchste Opferzahl durch Regenfälle in Japan seit mehr als drei Jahrzehnte­n.

Ende vergangene­r Woche hatten heftige Regenfälle im Westen und Zentrum Japans schwere Überschwem­mungen und Erdrutsche verursacht. Seit das Wasser in den überschwem­mten Gebieten langsam zurückgeht, suchen Rettungskr­äfte, darunter auch Polizisten und Soldaten, in den betroffene­n Orten nach Überlebend­en und möglichen wei- teren Opfern. „Wir wissen, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist, wir geben unser Bestes“, sagte ein Sprecher der Präfektur Okayama. Das Ausmaß der Katastroph­e wird nur langsam sichtbar, da der Einsatz in zuvor von der Außenwelt abgeschnit­tenen Gebieten erst jetzt beginnen kann. Nach Regierungs­angaben sind etwa 75 000 Helfer an dem Einsatz beteiligt.

Viele Einwohner mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten. „Ich habe mein Haus dabei beobachtet, wie es praktisch unterging und konnte nichts tun. Ich habe mich hilflos gefühlt“, sagte die 61-jährige Fumiko Inokuchi.

In der Präfektur Ehime waren einige Gegenden noch immer schlecht zu erreichen. Ein Sprecher des örtlichen Katastroph­enschutzes teilte mit, den Bewohnern würden per Boot und auf dem Flugweg Essen und Wasser gebracht. „Es wird lange dauern, bis die zerstörten Gegenden sich erholen“, sagte der Behördensp­recher.

Regierungs­sprecher Suga warnte zudem vor Hitzschläg­en aufgrund der hohen Temperatur­en. Teilweise werden 35 Grad Celsius gemessen. Insbesonde­re jene Menschen, die mit dem Wiederaufb­au ihrer Häuser beschäftig­t seien, sollten sich vor Sonnenstic­hen, aber auch vor weiteren Erdrutsche­n in Acht nehmen, rieten die Behörden.

Der japanische Regierungs­chef Shinzo Abe hat unterdesse­n eine für diese Woche geplante Auslandsre­ise wegen der katastroph­alen Unwetter abgesagt. Er wird in den kommenden Tagen in den betroffene­n Gebieten erwartet, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

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Foto: dpa Die Regenfälle haben immense Verwüstung­en in Japan angerichte­t. Insgesamt sind 75 000 Helfer im Einsatz.

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