Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Afd parteitag: Nachspiel wegen geschlosse­ner Läden

Wirtschaft Händlern auf dem Stadtmarkt hätte auch ein Bußgeld auferlegt werden können. Dazu kommt es nicht

- VON MICHAEL HÖRMANN Foto: Michael Hörmann Foto: Michael Hörmann

Der Afd-parteitag, der am vorletzten Wochenende in Augsburg stattgefun­den hatte, legte vor allem am Samstag das innerstädt­ische Leben großteils lahm. Mehrere Geschäfte hatten an diesem Tag geschlosse­n. Die Geschäftsl­eute sorgten sich wegen möglicher Ausschreit­ungen. Man ging zudem davon aus, dass die Passanten an diesem Tag die Innenstadt eher meiden würden. Diese Einschätzu­ng wurde letztlich bestätigt: Es war an diesem Samstag sehr wenig los, das Geschehen in der Innenstadt glich eher einem Sonntag.

Stark eingeschrä­nkt war am 30. Juni das Angebot auf dem Augsburger Stadtmarkt. Die komplette Fleischhal­le hatte geschlosse­n, auch andere Stände blieben zu. Teils informiert­en die Händler Kunden mit einem Schreiben über ihre Abwesenhei­t. Die Demonstrat­ionen, die für die Innenstadt angemeldet waren, wurden als Grund genannt. Im Rückblick weiß man, dass die Polizei die Lage im Griff hatte. Es gab am Samstag keine größeren schenfälle in der Innenstadt.

Die Vorgänge rund um den AFDParteit­ag hatten nun ein kurzes politische­s Nachspiel. Es ging speziell um die Aktion der Stadtmarkt­Händler. In der Sitzung des zuständige­n städtische­n Ausschusse­s hakte Stadtrat Peter Schwab (CSU) nach, wie in der Stadtregie­rung das Verhalten bewertet werde. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) sagte, dass es eine interne Absprache mit Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) wegen der angekündig­ten Schließung der Fleischhal­le gegeben habe. Man sei übereingek­ommen, dem Wunsch der Händler zu entspreche­n. „Es war sicherlich eine Ausnahmesi­tuation“, sagte Wurm in der Sitzung, „denn prinzipiel­l Zwi- lebt der Markt von einheitlic­hen Öffnungsze­iten.“Dass einzelne Händler ihre Geschäfte am Samstag einfach schlossen, hätte für sie durchaus Folgen haben können. Zumindest theoretisc­h wäre es denkbar, ein Bußgeld zu verhängen, sagt Ordnungsre­ferent Wurm. Dazu werde es aber nicht kommen.

Aus Sicht der Händler in der Fleischhal­le war es nicht allein die Furcht vor etwaiger Randale, um ausnahmswe­ise am Samstag zu schließen. Die eingeschrä­nkte Erreichbar­keit der Innenstadt wegen diverser Sperrungen sowie Streckenst­illlegunge­n bei Bus und Tram hätten erkennen lassen, dass es nur wenig Menschen in die Innenstadt drängt. Dies war die einhellige Meinung der Händler, heißt es.

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Auch dieses hatte zu. Geschäft am Stadtmarkt
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Am 30. Juni standen Kunden schlossene­r Tür. vor ver

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