Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Grüne wollen Plärrer umzug abspecken
Freizeit Die Kosten für die Stadt sind ihnen zu hoch. Das sehen andere Parteien nicht so
Geht es nach den Augsburger Grünen, könnte der traditionelle Umzug am Augsburger Herbstplärrer ruhig etwas abgespeckt werden. Aus Kostengründen. Denn die Zahl der rund 2000 Teilnehmer treibt die Ausgaben nach oben. Kosten, für die nunmehr zum Großteil die Stadt Augsburg aufkommt.
19 700 Euro sind für den Umzug am Samstag, 25. August, veranschlagt. 18 000 Euro davon trägt die Stadt, den Rest übernimmt der „Förderverein Augsburger Brauchtum“. Dass 6000 Euro für Gutscheine ausgegeben werden, die Teilnehmer des Umzugs erhalten, erscheint den Grünen zu hoch. Auch die Bereitstellung von 1200 Euro für Kutschen könnte gestrichen werden. So jedenfalls argumentierte Stadträtin Pia Haertinger im zuständigen städtischen Ausschuss. Mit ihrer Haltung stehen die Grünen allerdings allein. Die Bündnispartner CSU und SPD wollen ähnlich wie Regina Stuber-schneider (Freie Wähler) ge- genwärtig den Geldhahn nicht zudrehen. 18 000 Euro für dieses Jahr wurden daher genehmigt. Es gibt aber auch im Regierungslager Stimmen, die die steigenden Ausgaben für den Umzug kritisch sehen.
Stadtrat Dieter Benkard (SPD), der als städtischer Marktpfleger ein großer Freund des Volksfestes ist, macht sich dafür stark, zumindest ab dem nächsten Jahr bei den Kosten genauer hinzuschauen. In den Ausgaben tauchen 2000 Euro für den Aufbau der Bühne für Ehrengäste und weitere 2000 Euro für zehn Musikkapellen auf. Bei den Musikkapellen sah Regina StuberSchneider Einsparpotenzial.
Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) sagte, dass die 1200 Euro für die Kutschen ausgegeben werden, in denen die hochrangigen Gäste der Stadt zum Festgelände gefahren werden. Dazu gehöre ein Ministerpräsident, sofern er komme. Parteien, die am Zug mitmachen, müssten ihre Kutschen selbst finanzieren. Dass die Tribüne wünschenswert sei, betonte Wurm ebenfalls: „Es ist auf diesem Weg möglich, dass die Zugteilnehmer an den Ehrengästen vorbeikommen.“Früher sei es so gewesen, dass die politische Prominenz bei Ankunft auf dem Plärrergelände gleich in den Festzelten verschwand.
Dass die Stadt den Festumzug finanziell unterstütze, habe auch damit zu tun, dass er eine sehr gute Werbung für das größte schwäbische Volksfest sei.