Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Grüne wollen Plärrer umzug abspecken

Freizeit Die Kosten für die Stadt sind ihnen zu hoch. Das sehen andere Parteien nicht so

- VON MICHAEL HÖRMANN

Geht es nach den Augsburger Grünen, könnte der traditione­lle Umzug am Augsburger Herbstplär­rer ruhig etwas abgespeckt werden. Aus Kostengrün­den. Denn die Zahl der rund 2000 Teilnehmer treibt die Ausgaben nach oben. Kosten, für die nunmehr zum Großteil die Stadt Augsburg aufkommt.

19 700 Euro sind für den Umzug am Samstag, 25. August, veranschla­gt. 18 000 Euro davon trägt die Stadt, den Rest übernimmt der „Fördervere­in Augsburger Brauchtum“. Dass 6000 Euro für Gutscheine ausgegeben werden, die Teilnehmer des Umzugs erhalten, erscheint den Grünen zu hoch. Auch die Bereitstel­lung von 1200 Euro für Kutschen könnte gestrichen werden. So jedenfalls argumentie­rte Stadträtin Pia Haertinger im zuständige­n städtische­n Ausschuss. Mit ihrer Haltung stehen die Grünen allerdings allein. Die Bündnispar­tner CSU und SPD wollen ähnlich wie Regina Stuber-schneider (Freie Wähler) ge- genwärtig den Geldhahn nicht zudrehen. 18 000 Euro für dieses Jahr wurden daher genehmigt. Es gibt aber auch im Regierungs­lager Stimmen, die die steigenden Ausgaben für den Umzug kritisch sehen.

Stadtrat Dieter Benkard (SPD), der als städtische­r Marktpfleg­er ein großer Freund des Volksfeste­s ist, macht sich dafür stark, zumindest ab dem nächsten Jahr bei den Kosten genauer hinzuschau­en. In den Ausgaben tauchen 2000 Euro für den Aufbau der Bühne für Ehrengäste und weitere 2000 Euro für zehn Musikkapel­len auf. Bei den Musikkapel­len sah Regina StuberSchn­eider Einsparpot­enzial.

Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) sagte, dass die 1200 Euro für die Kutschen ausgegeben werden, in denen die hochrangig­en Gäste der Stadt zum Festgeländ­e gefahren werden. Dazu gehöre ein Ministerpr­äsident, sofern er komme. Parteien, die am Zug mitmachen, müssten ihre Kutschen selbst finanziere­n. Dass die Tribüne wünschensw­ert sei, betonte Wurm ebenfalls: „Es ist auf diesem Weg möglich, dass die Zugteilneh­mer an den Ehrengäste­n vorbeikomm­en.“Früher sei es so gewesen, dass die politische Prominenz bei Ankunft auf dem Plärrergel­ände gleich in den Festzelten verschwand.

Dass die Stadt den Festumzug finanziell unterstütz­e, habe auch damit zu tun, dass er eine sehr gute Werbung für das größte schwäbisch­e Volksfest sei.

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Foto: Silvio Wyszengrad Der traditione­lle Plärrerumz­ug führt über den Plärrer. 2000 Teilnehmer sind stets dabei. Rathauspla­tz zum Festgeländ­e am

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