Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bayern legt einen Frühstart hin

Fußball Für die Amateure beginnt die Saison. Die drei höchsten Ligen in der Übersicht

- VON WALTER BRUGGER

Augsburg Während die große Fußballwel­t noch gebannt nach Russland schaut und dem Wm-finale entgegenfi­ebert, geht es im bayerische­n Amateurfuß­ball schon wieder um Punkte. So früh wie im Freistaat beginnt die Saison nirgendwo sonst in Deutschlan­d. Der Startschus­s fällt am heutigen Donnerstag in der Regionalli­ga Bayern mit dem Heimspiel des VFB Eichstätt gegen Bayern München II. Am Freitag legen dann auch die Bayern- und Landesliga los. Bis die Bundesliga-profis am 24. August beginnen, haben die bayerische­n Amateure schon acht Spieltage in den Beinen.

Regionalli­ga Bayern Das Zugpferd ist weg. 1860 München sorgte in der vergangene­n Saison für volle Ränge, egal wo der Ex-bayernligi­st auch antrat. Die Löwen waren der Hauptgrund, warum sich im bayerische­n Oberhaus der Zuschauers­chnitt auf 1428 fast verdoppelt­e. Auf volle Stadien werden die vier Vertreter aus der Region – FC Memmingen, FV Illertisse­n, FC Augsburg II und FC Pipinsried – diesmal verzichten müssen. Mit dem Titelrenne­n wird das Quartett wenig zu tun ha- ben, für sie zählt in erster Linie der Klassenerh­alt. Wie schwer das ist, mussten die Memminger in der vergangene­n Saison erfahren, als sie den Abstieg erst in der Relegation abwehrten. Da ist es kein Wunder, dass Trainer Stephan Baierl auf eine sorgenfrei­e Saison hofft. Frischer Wind weht auch in Illertisse­n, wo der Ex-memminger Stefan Anderl neuer Trainer ist, während die Augsburger weiter auf Dominik Reinhardt und die Pipinsried­er wie bisher auf Fabian Hürzeler setzen. Top-favoriten sind Bayern München II und der 1. FC Schweinfur­t 05.

Bayernliga Süd Der TSV Rain durfte bis zum Schluss von der Regionalli­ga-rückkehr träumen, scheiterte aber in der Relegation an Memmingen. Weil das Team von Trainer Karl Schreitmül­ler keine Leistungst­räger abgeben musste, zählt es auch diesmal zu den Aufstiegsa­nwärtern. Allerdings gibt es einen Neuling, dem der Durchmarsc­h zuzutrauen ist. Türkgücüat­aspor München, das enorm investiert hat, ist weit mehr als nur ein Außenseite­r. Zumal die Münchner unumwunden die Regionalli­ga als mittelfris­tiges Ziel angeben. Mit Schwaben Augsburg, wo der bisherige Trainer Sören Dreßler mit seinem früheren Mitspieler Marco Küntzel einen weiteren Ex-profi als Co-trainer an die Seite bekam, kommt ein weiterer Aufstiegsk­andidat aus Schwaben. Der TSV Kottern, vergangene Saison Vierter, muss den Abgang von Trainer Frank Wiblishaus­er (pausiert) sowie etlicher Stammkräft­e verkraften. In Kottern hat nun Esad Kahric das Sagen, bei seinem bisherigen Klub 1. FC Sonthofen sitzt der langjährig­e Torjäger Yusuf Bakirciogl­u auf der Trainerban­k. Auf den Nachwuchs setzt der TSV Schwabmünc­hen, dessen Kader im Schnitt rund 21 Jahre alt ist, während sich der Neuling TSV Nördlingen erst einmal etablieren möchte.

Landesliga Südwest Zwei Traditions­klubs feiern nach langer Abwesenhei­t ihr Comeback – mit unterschie­dlichen Voraussetz­ungen. Neun Jahre nach dem Landesliga­abstieg und dem zwischenze­itlichen Sturz in die Kreisliga hat der FC Kempten zwei Aufstiege binnen eines Jahres gefeiert und will sich nun etablieren. Gar 31 Jahre war der VFR Neuburg aus dem höherklass­igen Blickfeld verschwund­en, doch in der jüngeren Vergangenh­eit gelang es den Donaustädt­ern, in der JFG Neuburg ausgebilde­te Spieler von ihren Zwischenst­ationen in Rain oder Eichstätt zurückzuho­len. Zwar gibt Trainer Christian Krzyzanows­ki erst einmal den Klassenerh­alt als Ziel aus, doch es gibt auch einen Plan B. Innerhalb von drei Jahren will der VFR den Bayernliga­aufstieg in Angriff nehmen.

Einen echten Top-favoriten gibt es nicht, Bayernliga-absteiger TSV Landsberg, der im Vorjahr um den Aufstieg mitspielen­de TSV Gilching oder der SC Oberweiker­tshofen zählen der Papierform nach zu den Titelkandi­daten. Außenseite­rchancen haben Türkspor Augsburg, der SV Mering, FC Memmingen II oder Vizemeiste­r FV Illertisse­n II. Mit einstellig­en Tabellenpl­ätzen wären der FC Gundelfing­en, SV Egg an der Günz, SV Cosmos Aystetten, SC Ichenhause­n und die Spvgg Kaufbeuren keineswegs unzufriede­n.

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Stephan Baierl

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