Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Böses Blut nach der Niederlage
Boxweltmeister Zeuge ist seinen Titel los
Offenburg Der letzte deutsche Boxweltmeister hat seinen Titel mit Getöse verloren, sein verbitterter Trainer gerät nach einem Flaschenwurf in Bedrängnis. Zum traurigen Abschied flogen in der Nacht zum Sonntag reichlich Giftpfeile durch die Baden-arena in Offenburg. Supermittelgewichtler Tyron Zeuge hatte gegen den britischen Meister Rocky Fielding durch technischen K. o. in der fünften Runde verloren und ist damit nur noch Ex-champion. Genauso wie Arthur Abraham, Marco Huck, Felix Sturm, Jack Culcay und und und … Letztmals gab es diese trostlose Situation vor 14 Jahren.
Ein Leberhaken in der fünften Runde hatte Zeuge in die Knie und Trainer Jürgen Brähmer zum Wurf des Handtuchs gezwungen. Diesem ließ der Coach noch eine Trinkflasche in Richtung Zuschauerreihen folgen. Es war nicht nur die schwache Vorstellung des Berliners, die vor lediglich 600 Zuschauern in der Baden-arena Bestürzung hervorrief. Es waren auch die anschließenden Scharmützel zwischen Trainer und Manager, die einen Einblick in die gegenwärtige Lage des deutschen Berufsboxens gewährte.
Brähmer warf dem Sauerlandboxstall vor, seinem Schützling nicht genug Vorbereitungszeit erlaubt zu haben. Er sei in den Termin gezwungen worden, habe lediglich sechs Wochen Zeit gehabt. Die Eile habe es nur gegeben, „damit Sauerland Event sagen kann, sie hätten ihren Vertrag erfüllt“, grollte Brähmer und machte einen Hauptschuldigen aus: „Geschäftsführer Frederick Ness und der ganze Saftladen.“
Seit Wochen schreibt er Ness Mahnungen wegen offener Rechnungen aus der Vorbereitung. Ness könnte möglicherweise das Ziel der