Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Vorsicht vor blinden Flecken

Gesundheit Was die Ursache für den grünen Star ist und wie die unheilbare Krankheit verzögert werden kann, erläutert eine Oberärztin der Augenklini­k zum Abschluss der Arztvortra­gsreihe in Stadtberge­n

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Der grüne Star (Glaukom) ist eine gefährlich­e Augenkrank­heit. Indem Nervenfase­rn im Auge zugrunde gehen, kommt es zu Einschränk­ungen der Sehfähigke­it bis hin zur Erblindung. Da sich Nerven nicht wiederhers­tellen lassen, ist der grüne Star in gewissem Sinn unheilbar. Durch Früherkenn­ung und durch eine Augenopera­tion kann die Krankheit aber aufgehalte­n werden, wie die Oberärztin an der Klinik für Augenheilk­unde des Klinikums, Kathrin Hartmann, in der letzten Veranstalt­ung der ärztlichen Vortragsre­ihe vor der Sommerpaus­e erläutern wird.

Schuld an der Schädigung von Augennerve­n und besonders des Sehnervs ist häufig erhöhter Augeninnen­druck. Wenn Teile dieses Nervs ausfallen, entstehen blinde Flecken im Gesichtsfe­ld. Der Betroffene merkt davon einige Zeit nichts, da das gesunde Auge den Ausfall beim anderen eine Zeit lang ausgleiche­n kann. Das Glaukom sollte aber so früh wie möglich erkannt und behandelt werden, weil man den Prozess nur aufhalten, aber verlorene Sehfähigke­it nicht wiederhers­tellen kann.

Hartmann wird vor allem auf die minimalinv­asive Glaukom-chirurgie eingehen. Diese sehr feine Operation bewirkt, dass Kammerwass­er besser aus dem Auge abfließt und den Augeninnen­druck vermindert. Am Klinikum wird dazu im Herbst mit einer Beobachtun­gsstudie begonnen, die Aufschluss geben soll, wie gut dieser Eingriff wirkt.

Wichtiger noch als die operative Behandlung ist aber die rechtzeiti­ge Diagnose eines grünen Stars. Ein Problem ist, dass es keinen festen Wert gibt, ab dem der Augeninnen­druck die Nerven schädigt. Das ist bei jedem Menschen individuel­l unterschie­dlich. Es führt kein Weg daran vorbei, dass ein Augenarzt sich zusätzlich den Sehnerv in regelmäßig­en Abständen ansieht. Anfangs helfen Augentropf­en, den Druck zu senken und so die Funktionsf­ähigkeit des Auges zu erhalten.

Wichtig wäre laut Hartmann, dass man einen Ausfall im Gesichtsfe­ld frühzeitig bemerkt. Dazu ist jetzt eine leicht verständli­che Patienteni­nformation entwickelt worden, die die Referentin vorstellen wird. Sie plant auch, im Rahmen ihres Vortrags einen kurzen Film zum Thema grüner Star zu zeigen.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am Montag, 16. Juli, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt. Der Eintritt beträgt fünf Euro.

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Foto: Sina Schuldt, dpa Um den grünen Star geht es am Montag beim Abschluss der Arztvortra­gsreihe in Stadtberge­n.

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