Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadtjuris­t klärt Rätsel

Bauausschu­ss Die abgelehnte Bebauung in Bergheim ist noch nicht vom Tisch

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Augsburger Csu-stadtratsf­raktion würde gerne am Bergheimer Ortsrand auf einer Wiese eine Bebauung zulassen. Im zuständige­n Ausschuss scheiterte sie am Donnerstag mit ihrem Anliegen, weil Csu-stadtrat Leo Dietz die Sitzung kurzzeitig verlassen hatte. Das Abstimmung­sergebnis von 6:6 gilt als Ablehnung. Als Dietz noch da war, ging es in einigen Unterpunkt­en 7:6 für die Bebauung aus. Dies nützt aber nichts.

Das Gesetz regelt jedenfalls ganz klar, wie das Abstimmung­sverhalten unterm Strich zu bewerten ist. Fälle dieser Art kommen vor, sind aber doch eher die große Ausnahme. Stadtdirek­tor Frank Pintsch sagt auf Anfrage: „Bei Stimmengle­ichheit im Ausschuss gilt ein Antrag als abgelehnt, das ergibt sich eindeutig aus der Gemeindeor­dnung“(für Spezialist­en: Artikel 51, Absatz 1, Satz 2, Bayerische Gemeindeor­dnung).

Damit ist die Sache aber noch nicht entschiede­n. Die Bebauung ist nicht vom Tisch. Binnen einer Woche nach Beschluss durch einen Ausschuss könnte laut Pintsch ein Drittel der stimmberec­htigten Ausschussm­itglieder die Nachprüfun­g durch den Stadtrat beantragen (wieder für Spezialist­en: Artikel 32, Absatz 3, Satz 2, Bayerische Gemeindeor­dnung). Dem Bauausschu­ss gehören 13 Mitglieder an.

Es liegt nun an der CSU, diesen Antrag womöglich zu stellen. Der Stadtrat tagt am Donnerstag in der nächsten Woche. Dem Vernehmen nach ist in der CSU darüber noch keine Entscheidu­ng gefällt. Das Thema wird in der Fraktion zunächst diskutiert.

Bei der Abstimmung im Bauausschu­ss hatte die CSU ihren früheren Koalitions­partner Pro Augsburg, mit dem sie bis zum Jahr 2014 im Rathaus regierte, an ihrer Seite. Die jetzigen Bündnispar­tner SPD und Grüne sind gegen die Bebauung in Bergheim.

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Foto: Peter Fastl Um dieses Gebiet in Bergheim entzündet sich der Streit.

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