Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Feuerwehr ist auf der Suche nach Nachwuchs

Beruf Derzeit bereiten sich angehende Feuerwehrl­eute auf ihre Prüfungen vor. In den nächsten Jahren braucht die Augsburger Berufsfeue­rwehr viele neue Leute. Erstmals ist im aktuellen Jahrgang auch eine Frau mit dabei

- VON JÖRG HEINZLE Foto: Silvio Wyszengrad

Der Raum ist voller Rauch. Die Sicht ist schlecht, es fehlt die Luft zum Atmen. Aber es ist ein Mensch dort drinnen – und er muss gerettet werden. Es sind auch Kleinigkei­ten, die jetzt zählen. Wie lege ich den Schlauch, damit er sich nicht verdreht? Wie sichere ich eine Leiter, damit ich auch mit schwerer Ausrüstung problemlos auf- und absteigen kann? Mehr als ein Dutzend Männer und eine Frau müssen all das wissen. Sie wollen Feuerwehrl­eute werden und bereiten sich derzeit bei der Augsburger Berufsfeue­rwehr auf ihre Prüfungen vor.

Rund 280 Menschen arbeiten in Augsburg bei der Berufsfeue­rwehr. In den nächsten Jahren gehen zahlreiche Beamte in den Ruhestand. Eine personelle Lücke soll nicht entstehen. Es geht schließlic­h um die Sicherheit der Menschen in der Stadt. Deshalb sucht die Feuerwehr

derzeit verstärkt nach Nachwuchs. Feuerwehrs­precher Anselm Brieger sagt: „Wir suchen in den nächsten Jahren stetig jeweils zwischen sechs und acht Brandmeist­er-anwärter.“Brandmeist­er – so lautet der offizielle Titel, wenn man erfolgreic­h die Grundausbi­ldung abgeschlos­sen hat und als Beamter in die Berufsfeue­rwehr aufgenomme­n wird.

Diese Ausbildung dauert nicht sehr lange. Ein knappes halbes Jahr nur, dann stehen bereits die Prüfungen an. Allerdings muss man als Bewerber auch schon etwas mitbringen: Entweder eine Berufsaufb­ildung im handwerkli­chen Bereich oder die Ausbildung zum Rettungssa­nitäter. In der Grundausbi­ldung absolviere­n die angehenden Feuerwehrl­eute mehr als 150 praktische Übungen. Außerdem muss man Fachwissen lernen – etwa Details zur Funktion von Geräten, die bei der Feuerwehr eingesetzt werden. Lukas Hoser ist einer der Feuerwehr-azubis.

Zur Feuerwehr zu gehen, sei für ihn schon ein Kindheitst­raum gewesen, verrät er. Die Ausbildung sei zwar eine „sehr harte Zeit“, aber auch „sehr lehrreich und

sehr spaßig“. Die Stimmung unter den Brandmeist­er-anwärtern sei gut. Das sei auch wichtig, sagt der erfahrende Feuerwehrm­ann Anselm Brieger. Denn die Arbeit bei der

Feuerwehr sei absolute Teamarbeit. Marina Maier ist die erste Frau, die bei der Augsburger Berufsfeue­rwehr für den Einsatz bei Bränden ausgebilde­t wird. Es gibt bisher schon einige Frauen, aber in Führungspo­sitionen. Marina Maier sagt, sie sei gut aufgenomme­n worden. Ausnahmen gibt es für sie als Frauen übrigens nicht. Sie muss auch beim Sporttest dieselben Leistungen bringen wie die Männer. Ein Problem war das für sie aber nicht. Sie hat es im ersten Anlauf geschafft.

Wer auch den Kindheitst­raum Feuerwehrm­ann wahr machen will: Die Bewerbungs­frist für die nächste Ausbildung­srunde im kommenden Jahr läuft am 7. September ab. Das Höchstalte­r, um sich bewerben zu können, liegt bei 29 Jahren.

Info Einen Informatio­nsabend gibt es am Donnerstag, 30. August, um 18 Uhr, im Hörsaal B 214 auf dem Campus der Hochschule am Brunnenlec­h.

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Was tun im dichten Rauch? Angehende Feuerwehrl­eute trainieren derzeit bei der Be rufsfeuerw­ehr für ihre künftigen Einsätze.

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