Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Augsburger setzen sich für Seenotrett­ung ein

Königsplat­z Mit einer ungewöhnli­chen Aktion machen sie auf ihre Anliegen aufmerksam

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Über die Seenotrett­ung und deren Folgen für Flüchtling­e, Retter und auch Länder wird derzeit europaweit kontrovers diskutiert. Stellung bezogen am Samstagnac­hmittag engagierte Augsburger, die sich für die Seenotrett­ung bei einer Protestakt­ion starkmacht­en. Nach Angaben des Veranstalt­ers waren es wohl mehr als 250 Teilnehmer. Die Polizei zählte anfangs der Veranstalt­ung dagegen rund 100 Personen.

Unter dem Motto „Stoppt das Sterben im Mittelmeer – Seebrücke: Sichere Häfen“fand die Kundgebung am Augsburger Königsplat­z statt. Die Teilnehmer demonstrie­rten gegen die Abschottun­gspolitik Europas und die Kriminalis­ierung der Seenotrett­ung, wie sie sagten. Man sprach sich für einen solidarisc­hen und humanen Umgang mit Geflüchtet­en aus. Neben Reden machte ein originales Flüchtling­sboot aus dem Mittelmeer auf die alltäglich­e Tragödie auf See aufmerksam. Dazu wurde eine Audiobotsc­haft von Aktivisten der Seenotrett­ungsorgani­sationen auf Malta abgespielt, die von der aktuellen Seeblockad­e berichtete­n. Die Gruppe der Demonstran­ten war bunt gemischt. Kinder waren dabei, aber auch ältere Menschen.

Friedrich Reich von Resqship und Julian Bayer von Sea Eye berichtete­n von ihren Erfahrunge­n als Seenotrett­er auf dem Mittelmeer. Reich sagte, „dass Menschen, die heute Politik machen, sich überhaupt keine Gedanken machen, was wirklich auf dem Mittelmeer passiert“. Emanuela Pera, die für den Flüchtling­srat Augsburg und die Initiative Solidarisc­he Stadt Augsburg sprach, erinnerte anhand der historisch­en Beispiele der geflüchtet­en Juden vor und im Zweiten Weltkrieg sowie hinsichtli­ch des Schiffs Cap Anamur daran, „dass Seenotrett­ung unsere Pflicht ist“. Andrea Finkel von Amnesty Internatio­nal verdeutlic­hte, wie schrecklic­h die Lebenswirk­lichkeit von Menschen auf der Flucht in Libyen sei.

Weitere Redner bei der Kundgebung waren Thomas Laschyk, der für den schreibt, und Pia Niessen vom ASTA der Universitä­t Augsburg.

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Foto: Seraja Bock Protestakt­ion in einem Flüchtling­sboot: Augsburger demonstrie­rten am Samstag für die Seenotrett­ung.

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