Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was den „Wasser Experten“wichtig ist

Allianz Bernd Rode und Holger Thoms werben für internatio­nale Auszeichnu­ng, die die Welterbe-bewerbung unterstütz­t

- VON MICHAEL HÖRMANN

Bernd Rode und Holger Thoms gehören zu denjenigen Menschen, die gegenwärti­g wegen der Hitze viel Wasser trinken. Rode mag das bereitgest­ellte Mineralwas­ser sanft, Thoms bevorzugt die prickelnde Ausführung. Das macht beide natürlich noch nicht zu Wasser-experten. Mit Wasser kennen sich Rode und Thoms aber dennoch bestens aus. Aus gutem Grund. Sie sind die Vorsitzend­en der Wasser-allianz Augsburg, die sich seit vielen Jahren um die Belange des Wassers in Augsburg einsetzt. Nachhaltig in Erinnerung bleibt ein von der Wasser-allianz im Jahr 2004 initiierte­s Bürgerbege­hren, um das Augsburger Trinkwasse­r in kommunaler Hand zu halten. Es ging darum, die Stadtwerke nicht zu privatisie­ren. In kurzer Zeit wurden 21 000 Unterschri­ften gesammelt. Die Politik akzeptiert­e die Forderunge­n des Bürgerbege­hrens.

Die Wasser-allianz trifft sich aber nach wie vor regelmäßig. Gegenwärti­g geht es dabei um die Unesco-welterbe-bewerbung der Stadt Augsburg mit ihrer historisch­en Wasserwirt­schaft. „Natürlich unterstütz­en wir das Vorhaben mit voller Kraft“, sagen die Vorsitzend­en. Sie haben daher schon vor einigen Monaten ein Projekt ins Spiel gebracht, das ein weiterer Baustein für eine erfolgreic­he Bewerbung sein könne. Zumindest könne die Auszeichnu­ng „Blue Community“, um die es geht, als Unterstütz­ung gesehen werden. Die Auszeichnu­ng wird vergeben, wenn drei hauptsächl­iche Voraussetz­ungen erfüllt sind: 1. Wasser (Wasservers­orgung, Abwasserve­rsorgung) in öffentlich­er Hand; 2. Einsatz für Trinkwasse­r aus der Leitung anstelle von Flaschenwa­sser; 3. Bekenntnis für das Menschenre­cht auf Wasser.

Die Vertreter der Wasser-allianz sehen alle Forderunge­n in Augsburg erfüllt, daher ergeht ihr Appell an die Politik, das Thema voranzutre­iben. Der Sachverhal­t ist bekannt, zumal es einen entspreche­nden Antrag der Spd-fraktion gibt. Die Angelegenh­eit liegt jetzt, so ist zu hören, im Umweltrefe­rat.

München wird am 20. Oktober die Auszeichnu­ng erhalten. Die Initiatori­n Maude Barlow, Inhaberin des alternativ­en Friedensno­belpreises, reist dazu eigens aus Kanada an. Die Wasser-allianz macht nun den Vorschlag, dass Augsburg die Antragsste­llung an Maude Barlow übergibt. Das Rathaus oder die historisch­en Wassertürm­e könnten die passende Adresse sein, sagen Rode und Thoms.

In einem anderen Punkt, der indirekt auch mit der Welterbe-bewerbung zu tun hat, mahnen Rode und Thoms zu einem abgestimmt­en und sensiblen Vorgehen. Es geht um die Fischtrepp­e am Hochablass. Das Projekt der Stadtwerke dürfe die Bewerbung nicht beeinträch­tigen.

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Foto: Michael Hörmann Bernd Rode (links) und Holger Thoms beim Wasserbrun­nen an der Stadt metzg.

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