Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Was den „Wasser Experten“wichtig ist
Allianz Bernd Rode und Holger Thoms werben für internationale Auszeichnung, die die Welterbe-bewerbung unterstützt
Bernd Rode und Holger Thoms gehören zu denjenigen Menschen, die gegenwärtig wegen der Hitze viel Wasser trinken. Rode mag das bereitgestellte Mineralwasser sanft, Thoms bevorzugt die prickelnde Ausführung. Das macht beide natürlich noch nicht zu Wasser-experten. Mit Wasser kennen sich Rode und Thoms aber dennoch bestens aus. Aus gutem Grund. Sie sind die Vorsitzenden der Wasser-allianz Augsburg, die sich seit vielen Jahren um die Belange des Wassers in Augsburg einsetzt. Nachhaltig in Erinnerung bleibt ein von der Wasser-allianz im Jahr 2004 initiiertes Bürgerbegehren, um das Augsburger Trinkwasser in kommunaler Hand zu halten. Es ging darum, die Stadtwerke nicht zu privatisieren. In kurzer Zeit wurden 21 000 Unterschriften gesammelt. Die Politik akzeptierte die Forderungen des Bürgerbegehrens.
Die Wasser-allianz trifft sich aber nach wie vor regelmäßig. Gegenwärtig geht es dabei um die Unesco-welterbe-bewerbung der Stadt Augsburg mit ihrer historischen Wasserwirtschaft. „Natürlich unterstützen wir das Vorhaben mit voller Kraft“, sagen die Vorsitzenden. Sie haben daher schon vor einigen Monaten ein Projekt ins Spiel gebracht, das ein weiterer Baustein für eine erfolgreiche Bewerbung sein könne. Zumindest könne die Auszeichnung „Blue Community“, um die es geht, als Unterstützung gesehen werden. Die Auszeichnung wird vergeben, wenn drei hauptsächliche Voraussetzungen erfüllt sind: 1. Wasser (Wasserversorgung, Abwasserversorgung) in öffentlicher Hand; 2. Einsatz für Trinkwasser aus der Leitung anstelle von Flaschenwasser; 3. Bekenntnis für das Menschenrecht auf Wasser.
Die Vertreter der Wasser-allianz sehen alle Forderungen in Augsburg erfüllt, daher ergeht ihr Appell an die Politik, das Thema voranzutreiben. Der Sachverhalt ist bekannt, zumal es einen entsprechenden Antrag der Spd-fraktion gibt. Die Angelegenheit liegt jetzt, so ist zu hören, im Umweltreferat.
München wird am 20. Oktober die Auszeichnung erhalten. Die Initiatorin Maude Barlow, Inhaberin des alternativen Friedensnobelpreises, reist dazu eigens aus Kanada an. Die Wasser-allianz macht nun den Vorschlag, dass Augsburg die Antragsstellung an Maude Barlow übergibt. Das Rathaus oder die historischen Wassertürme könnten die passende Adresse sein, sagen Rode und Thoms.
In einem anderen Punkt, der indirekt auch mit der Welterbe-bewerbung zu tun hat, mahnen Rode und Thoms zu einem abgestimmten und sensiblen Vorgehen. Es geht um die Fischtreppe am Hochablass. Das Projekt der Stadtwerke dürfe die Bewerbung nicht beeinträchtigen.