Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wo man in Augsburg Baden gehen kann
Es ist heiß, es bleibt heiß, das heiß: Die Sehnsucht nach Abkühlung ist groß. Wer nicht ineines der Freibäder will, hat die Qual der Wahl: See oder Kanal? /
Bei dieser Hitze hilft nur eins: Badesachen packen und raus. Die Augsburger haben die Wahl: glasklares Wasser aus dem Gebirge, reißende Strömung in den Stadtkanälen oder Idylle pur an den verschiedenen Baggerseen.
Ginge es nach den Augsburgern, wäre die Sache mit der Unesco längst entschieden: Eiskanal, Luftbad & Co. verdienen den Welterbe-titel – das ist so klar, wie das Wasser im Ilsesee. Diesen Eindruck bekommt zumin- wer sich dieser Tage an den verschiedenen Gewässern und Badestellen umsieht. Beliebt sind die bei den Augsburgern vor allem wegen ihrer Wasserqualität: „In den Freibädern stört mich das Chlor“, sagt Berta Tremmel, die am liebsten zum Ilsesee radelt.
So wie sie lockt das Wasser derzeit fast ganz Augsburg nach draußen. Sonnenanbeter und Wasserratten tummeln sich in der Hitze - oder entkommen ihr, durch einen schnellen Sprung ins kühle Nass. Davon hat Augsburg eine ganze Menge zu bieten, immerhin 177 Kilometer misst das weitverzweigte System der sogenannten Fließgewässer. Bäche, Kanäle und Flüsse erstrecken sich wie ein weitgefächertes Netz über die Stadt.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Fließgewässern: die natürlichen und die künstlichen. Vom Baden in Lech, Wertach oder Singold rät die Wasserwacht ab, denn diese Gewässer können sehr schnell sehr undest,
berechenbar werden. Bei den künstlichen Kanälen und an den offiziellen Badeseen sieht das anders aus: Hier sind die ehrenamtlichen Retter jeweils am Wochenende und an Feiertagen vor Ort, solange die Ufer von öffentlicher Seite als Badestelle ausgewiesen sind. Bei den Kanälen gilt das nur für den Eiskanal im Spickel und das Luftbad in Göggingen. „Von allen anderen Badestellen müssen wir eigentlich abraten“, sagt Marco Greiner von der Wasserwacht des bayerischen Roten Kreuzes. Teils gibt es auch Badeverbote.
Die Retter haben zurzeit alle Hände voll zu tun: Ferienzeit und Hitze sorgen für Hochbetrieb. Da wird schon mal das ein oder andere Auto mitten in den Rettungsweg gestellt. Doch der dadurch kürzere Fußmarsch zum Ufer könnte einen anderen Badegast im schlimmsten Fall das Leben kosten, erinnert Greiner. Am besten macht man sich eh mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg: Der Abkühlungseffekt ist danach doppelt so groß.
ⓘ Auftritt im Fernsehen
Die Augsburger Wasserwacht ist am Samstag, 4. August, in der ARD im TV zu sehen. Für die Sendung „Frag doch mal die Maus“war Claudius (8) aus Gmund (am Tegernsee) gemeinsam mit Maus Moderator Ralph Caspers zu Gast beim Augsburger Wasserwacht Retter Marco Greiner und seinem Wasserrettungshund Buddy.