Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Pkw Maut: Wie viel muss wo bezahlt werden?

Die Benutzung von Straßen ist in vielen Teilen Europas nicht gratis. Wie hoch die Kosten sind, ist oft schwer zu sagen, weil nach Kilometern abgerechne­t wird. Der ADAC gibt Tipps

- VON IDA KÖNIG

In Deutschlan­d ist die Pkw-maut noch in weiter Ferne – im europäisch­en Ausland gehört sie häufig zum Alltag. Wer in den Urlaub fährt, sollte sich deshalb informiere­n, wie viel Geld für die Benutzung von Straßen, Tunnels und Brücken anfällt. Hier die wichtigste­n Fragen:

In welchen europäisch­en Ländern müssen Autofahrer Maut bezahlen?

Eine Gebühr für die Nutzung ihrer Straßen verlangen hauptsächl­ich Länder in der südlichen Hälfte Europas sowie in Osteuropa. Dabei handelt es sich oft um Länder mit einem hohen Transitver­kehrsaufko­mmen sowie touristisc­h geprägte Nationen wie Österreich und Italien.

Welche Arten der Maut gibt es?

In Europa gibt es im Wesentlich­en zwei Systeme: die Vignette und die streckenbe­zogene Maut, die nach Kilometern abgerechne­t wird. Außerdem fallen in einigen Ländern Gebühren für die Nutzung etwa von Tunneln oder Brücken an. Wer sich mit Auto, Motorrad oder Wohnmobil auf den Weg macht, sollte sich vorab informiere­n, welche Gebühren auf der Strecke anfallen, sagt Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern. Wichtig ist es, dass Vignetten beim Grenzübert­ritt in das jeweilige Land bereits angebracht sein müssen. Wer die Vignette für Österreich beispielsw­eise zwar gekauft, aber nicht angeklebt hat, muss mit einer Ersatzmaut von 120 Euro rechnen. Noch deutlich höher fallen die Geldbußen aus, wenn man gar keine Vignette gekauft hat. Kreipl rät dazu, die Vignetten bereits vor einer Reise zu besorgen.

Kreipl empfiehlt, sich vor Antritt einer Reise genau zu informiere­n, wie viel Maut auf der geplanten Route anfällt. Möglich ist das zum Beispiel mit dem ADAC Routenplan­er, auch Google Maps zeigt Mautgebühr­en an. Außerdem sollte man sich genau überlegen, welche Vignette am sinnvollst­en ist: Wer Anfang des Jahres bereits weiß, dass er regelmäßig nach Österreich fahren möchte, fährt möglicherw­eise mit einer Jahresvign­ette am günstigste­n – wer nur sporadisch ins Nachbarlan­d fährt, kommt meistens mit mehreren 10-Tages-vignetten besser weg. Besonders gut sollten sich Reisende informiere­n, die mit Wohnwagen, Anhänger oder Wohnmobil unterwegs sind – denn für Gespanne und Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gelten häufig andere Bestimmung­en.

Darf ich bei offener Schranke ohne zu bezahlen durch die Mautstatio­n fahren?

Das ist keine gute Idee, sagt Adacsprech­er Kreipl. In Italien passiere es immer wieder, dass Schranken an den Mautstatio­nen geöffnet sind – man könnte also einfach weiterfahr­en. Beim Verlassen der Autobahn müsse man dann aber mit einer Strafe rechnen. Besser sei es, den Störungskn­opf zu drücken.

Kann man die Maut online buchen? Das ist in jedem Land anders. In Österreich kann man die Vignette relativ leicht online buchen – sie kostet gleich viel wie die Klebevigne­tte. Allerdings ist sie erst nach 18 Tagen gültig. Die Umweltplak­ette für Paris muss man wiederum drei Wochen vor Antritt der Reise online buchen. Auch in Ungarn, Rumänien und der Slowakei braucht man eine E-vignette. Rund um Großstädte wie London, Dublin und Mailand gibt es ebenfalls Streckenab­schnitte, für die man sich online registrier­en muss. In Italien bereitet die „Via Card“-guthabenka­rte Kreipl zufolge immer wieder Probleme, sobald man weniger Geld auf der Karte hat, als für die Zahlung notwendig ist. Wer lieber unterwegs bezahlen möchte, ist mit einer Kreditkart­e gut beraten, da an manchen Stationen keine Barzahlung möglich ist.

 ?? Foto: Matthias Balk, dpa ?? Für Urlauber kein Spaß: Straßengeb­ühren im Ausland.
Foto: Matthias Balk, dpa Für Urlauber kein Spaß: Straßengeb­ühren im Ausland.

Newspapers in German

Newspapers from Germany