Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Erst die Beweise, dann das Urteil
Dass zwei Hunde erschossen werden, lässt niemanden kalt, der jemals ein Haustier besessen hat. Einem verletzten Tier vor den Augen der Besitzerin in den Kopf zu schießen, wäre eine heftige Aktion – so sie sich denn so zugetragen hat.
Denn das ist das große Problem bei allen öffentlichen Diskussionen, die um den Königsbrunner Fall geführt werden: Die polizeiliche Untersuchung ist nicht einmal ansatzweise abgeschlossen. Ein Fehlverhalten ist dem Jäger bislang nicht nachgewiesen. Und so lange kein Richter entschieden hat, dass der Mann gegen Gesetze verstoßen hat, gilt die Unschuldsvermutung.
Es ist verständlich, dass Tierfreunden die Ermittlungen nicht schnell genug gehen. Doch die Hunde macht es nicht lebendig, wenn die Polizei hudelt. Gerade ein Fall, der viele Emotionen erzeugt, braucht gründlich geführte Ermittlungen und ein klares Ergebnis. Das ist sowohl für die Tierschützer wichtig als auch für alle Jäger, deren Arbeit fürs Gleichgewicht der Natur durch unsachliche Diskussionen in Misskredit gebracht wird.