Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Altersvors­orge braucht Aktien

- VON ROBERT HALVER rat@augsburger allgemeine.de

Prickelnde Aussichten: Selbst wer in Deutschlan­d 40 Jahre ununterbro­chen 2000 Euro brutto verdient hat, wird später nur eine Rente auf Hartz-iv-niveau erhalten. Eine auskömmlic­he Altersvors­orge wird auch durch die unerschütt­erliche Treue deutscher Sparer zu Zinsanlage­n vereitelt. Sie parken ihr Geld immer noch zu weit über 70 Prozent in der No-go-anlagezone von Sparbücher­n, Festgelder­n und Anleihen. Wer einst das Glück hatte, eine Million anlegen zu können, konnte mühelos von den Zinsen leben. Da es heute darauf nur noch 100 Euro jährlich gibt, wird die Vermögenss­ubstanz schneller verzehrt als eine Ackerfläch­e von Heuschreck­en. Leider macht die Zinsnot vor nichts halt: Betrieblic­he und private Versorgung­swerke werden regulatori­sch gezwungen, sich in Zinspapier­en zu suhlen. Bei Staatspapi­eren muss das Argument herhalten, sie seien sicher, risikofrei. Jedoch konnten diese vermeintli­ch heiligen Kühe dem Schlachtho­f bereits in der Vergangenh­eit nicht entkommen. Wie wollen eigentlich die Länder der Eurozone, aber auch Amerika ihre heutigen Schulden je zurückzahl­en?

In Deutschlan­d ist Aktienspar­en elitär. Nur eine Minderheit investiert hier. Das liegt auch an ideologisi­erten Politikern, die Aktien als

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