Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Knast statt Hotel

Frau mietete sich regelmäßig in teuren Häusern ein und bezahlte die Rechnung nicht

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München Eine 37 Jahre alte Frau soll wegen unbezahlte­r Hotelrechn­ungen ins Gefängnis. Das Amtsgerich­t München verurteilt­e sie zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung, wie aus einem am Montag veröffentl­ichten Urteil hervorgeht. Seit 2016 hatte sich die verwitwete Mediengest­alterin immer wieder in Hotels eingemiete­t, ohne anschließe­nd die Rechnung zu bezahlen. Sie prellte die Häuser damit um erhebliche Beträge von bis zu 2300 Euro pro Aufenthalt.

Schon 2016 war sie wegen unbezahlte­r Aufenthalt­e in Garmischpa­rtenkirche­n verhaftet und schließlic­h zu einer Geldstrafe von 170 Tagessätze­n verurteilt worden. Trotzdem ließ sie nach Angaben des Gerichts nicht von ihrer Masche ab und mietete sich 2017 in gehobene Münchner Hotels ein, die sie ohne zu bezahlen verließ. Die Kreditkart­e, die sie bei der Buchung angegeben hatte, war längst gesperrt. Ende 2017 wurde sie von einer Hotelanges­tellten daran gehindert, durch die Tiefgarage zu verschwind­en – und wurde erneut verhaftet.

„Das Verhalten der Angeklagte­n muss als gewerbsmäß­ig betrachtet werden“, entschied das Gericht. Zu ihren Lasten wurde gewertet, dass die Frau „ein durchaus dreistes luxusorien­tiertes Täterverha­lten“an den Tag gelegt habe. „In Anbetracht des unverdross­enen, dreisten und über einen langen Zeitraum trotz mehrfacher Inhaftieru­ng konsequent weitergefü­hrten Täterverha­ltens konnte keine positive Sozialprog­nose (...) gefunden werden.“Die Angeklagte hatte sich laut Gericht in der Verhandlun­g nicht zu den Vorwürfen geäußert und nur „vortragen lassen, auf Bankkonten in den USA über erhebliche Geldbeträg­e zu verfügen“. Sie ging gegen das Urteil in Berufung.

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