Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA nimmt Pokal Hürde mit Mühe

Augsburgs Kapitän Baier wehrt sich nach dem knappen Erfolg in Steinbach gegen Kritik. Trainer Baum entscheide­t, wer in der Bundesliga das FCA-TOR hütet

- VON WOLFGANG LANGNER

Daniel Baier wirkte genervt. Der hauchdünne 2:1 (1:0)-Sieg des FC Augsburg beim viertklass­igen Regionalli­gisten TSV Steinbach war für den Kapitän des Fußball-bundesligi­sten kein Grund, um in Euphorie auszubrech­en. Der 34-Jährige zog ein kurzes und prägnantes Fazit: „Wir sind weitergeko­mmen – alles andere ist mir scheißegal.“Baier wehrte sich nach der Partie in der ersten Hauptrunde im Dfb-pokal gegen Kritik. „Ganz so schlecht habe ich es nicht gesehen. Was erwartest du? Die können alle kicken und sind schon lange mitten im Spielbetri­eb.“

Rückschlüs­se auf das erste Bundesliga­spiel bei Fortuna Düsseldorf lasse das Pokalspiel laut Baier nicht zu. „Mit Sicherheit nicht. Wenn Bayern München gegen einen Regionalli­gisten in der 82. Minute gewinnt, dann hat das nichts damit zu tun, was in der nächsten Woche in der Bundesliga los ist.“Letztlich versuchte Baier aber doch zu begründen, warum sich der FCA so schwer tat: „Das ist der Pokal. Das ist im Kopf drin. Du weißt, dass du im vergangene­n Jahr in Magdeburg verloren hast, und du kannst dich im

„Diese Entscheidu­ng wird mir noch ein paar schlaflose Nächte bescheren.“FCA Trainer Baum zur Torwartfra­ge

Endeffekt nur blamieren. Deshalb empfand ich das Spiel okay. Klar, man kann auch vieles besser machen.“

Bei zwei Situatione­n ließ Schiedsric­hter Martin Thomsen großzügig weiterspie­len. Einmal, als Augsburgs Marco Richter in der zweiten Halbzeit im Strafraum gelegt wurde, und einmal, als Baier den Ellen- bogen von Trkulja ins Gesicht bekam. „Das war schon dunkelrot“, ärgerte sich Manager Stefan Reuter später. Allerdings gab es von Reuter keine weiteren Schuldzuwe­isungen an den Schiedsric­hter. Stattdesse­n hätten die Fca-profis „nicht zielstrebi­g genug gespielt“. Reuter fügte hinzu: „Das Umschaltsp­iel hat auch nicht so geklappt. Und wenn doch, dann hätten wir es mit mehr Überzeugun­g spielen müssen.“Reuter ärgerte sich wie Trainer Manuel Baum über den Gegentreff­er. „Dass Steinbach durch eine Standardsi­tuation wieder ins Spiel kommt, das darf einfach nicht passieren“, sagte Reuter.

Beim 1:1 von Steinbachs Nico Herzig sah Fca-innenverte­idiger Martin Hinteregge­r schlecht aus, als er nicht zum Kopfball hochstieg. Das ist Reuter nicht entgangen: „Dass du deinen Gegenspiel­er beim Kopfball im Strafraum überhaupt nicht behinderst, das geht nicht.“Reuter bemängelte ebenso die Chancenver­wertung: „Du musst nach der Führung nachlegen und das Tempo hochhalten. Dann kannst du auch den Ball laufen lassen.“

Ein gutes Spiel zeigte Andreas Luthe. Der Torwart war zwar in der ersten Hälfte nahezu beschäftig­ungslos, hatte nach der Pause aber einiges zu tun. Ob Baum ihn zur Nummer eins oder zur Nummer zwei macht, entscheide­t sich im Laufe der Woche. „Diese Entscheidu­ng wird mir noch ein paar schlaflose Nächte bescheren“, betonte Baum nach dem Spiel.

Luthe äußerte sich zurückhalt­end. „Ich kann nur so gut halten, wie es geht. Alles andere entscheide­t der Trainer. Ich habe gut trainiert, Fabian natürlich auch. Wir müssen abwarten, was jetzt passiert. Ich wäre fit“, sagte Luthe mit einem Grinsen. Manager Reuter ist froh, dass er diese Entscheidu­ng nicht treffen muss. „Da halte ich mich geschmeidi­g raus“, sagte er.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Anfang der zweiten Hälfte zündeten Augsburger Anhänger in Steinbach Rauchbombe­n. Das war nicht der einzige Umstand, der FCA Kapitän Daniel Baier nicht gefallen konn te. Mit Mühe zog der Bundesligi­st in die zweite Hauptrunde des DFB Pokals ein.
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