Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Publikumsliebling auf vier Pfoten
Schäferhund Randa spielt eine wichtige Rolle in der Western-city Dasing. Die Leidenschaft für das Spektakel erwachte bei Herrchen und Polizeihundeführer Peter Winklmeier bereits im Jahr 2004
Dasing Bei den Karl-may-festspielen, die noch bis zum 9. September in der Dasinger Western-city laufen, hat jeder Zuschauer seine spezielle Lieblingsfigur und seinen persönlichen Star unter den Darstellern. Die einen mögen besonders Peter Görlach als Indianerhäuptling mit seinen stolzen Kriegern, andere freuen sich über Komödianten wie Michael Englert und Björn Trenner als Sam Hawkens und Lord Emery Eagle. Der Publikumsliebling in der aktuellen Saison saust aber auf vier Pfoten schnell wie der Blitz durch die Freilichtarena: Schäferhündin Randa spielt im „Tal des Todes“eine wichtige Rolle und wird von jung und alt gleichermaßen geliebt.
Sie ist ein Kind des Wittelsbacher Landes, kam 2010 in der Zucht für Deutsche Schäferhunde vom Ecknachtal der Familie Seitz zur Welt und lebt seit ihrer neunten Lebenswoche bei Familie Winklmeier am Münchner Stadtrand. Deren Leidenschaft für den Wilden Westen entflammte, als Polizeihundeführer Peter Winklmeier im Jahr 2004 in der Western-city an einer Hundestaffel-vorführung teilnahm.
„Meine Frau Sabine und unser Sohn Christian haben sich für die spezielle Reitmethode von Fred Rai interessiert und dann auch bei den Festspielen mitgemacht“, erzählt 50-Jährige. Er war vor drei Jahren im „Schatz im Silbersee“als Detektiv Tante Droll in Frauenkleidern zu sehen; im „Tal des Todes“hat er heuer nur kurze Auftritte, während der 17-jährige Christian erstmals eine Sprechrolle als Indianer Petaga übernimmt.
Bei der Polizeiinspektion 15 in München-sendling ist Peter Winklmeier seit einigen Jahren für die Waffen und Einsatzmittel verantwortlich; Randa ist also sein Privatund kein offizieller Polizeihund. Ihr Besitzer hat sie aber so trainiert, dass ihr Regisseur Görlach im neuen Stück eine wichtige Rolle sozusagen auf den Leib geschrieben hat. Mithilfe einer Hundepfeife, deren Frequenz für Menschen nicht hörbar ist, und vieler Leckerlis wird die Hündin aufs Stichwort in und durch die Arena geschickt.
Immer an ihrer Seite ist Christian, der an mehreren Trickreitkursen teilgenommen hat und auf dem Galopper-wallach „Kadesch“durch die Festspielsaison reitet. Christian absolviert derzeit eine Ausbildung zum Maler und Lackierer, aber sein wahrer Berufswunsch ist Tierpfleger. „Meine Rolle als Krieger macht mir sehr viel Spaß.“Obwohl es in der aufgeheizten Arena bei zwei Samstags-vorstellungen hintereinander ziemlich anstrengend sein könne. Weil am Sonntagnachmittag noch eine dritte Aufführung stattder findet, übernachten die Winklmeiers in einem Wohncontainer auf der Freizeitanlage. „Krank werden darf während der Sommerferien niemand, sonst wäre die ganze Dramaturgie im Eimer“, stellt Randas Herrchen fest. Das Familienhobby hat einen schönen Nebeneffekt, über den sich Christian besonders
Mithilfe einer Hundepfeife und vielen Leckerlis läuft Randa durch die Arena
freut. Seit Kurzem ist er mit Jessica Ried verbandelt, die im Vorjahr ihr Schauspiel-debüt als Häuptlingstochter hatte. Heuer verkörpert sie in Dasing die junge Nancy, Tochter des schurkischen Senators Walker. Mit ihrem Freund verbindet sie außer der jungen Liebe auch die gemeinsame Leidenschaft fürs Reiten – selbst Karl May hätte sich das nicht besser ausdenken können.
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Festspiele „Im Tal des Todes“wird in der Western City in Dasing noch bis zum 9. September aufgeführt. Vorstellun gen sind immer samstags um 16 und 20 Uhr, sonntags um 16 Uhr. Karten gibt es unter: www.karlmay festspiele.de.