Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Entsetzen über Hetzjagd in Chemnitz
Angriffe auf Ausländer nach Tötung eines Festbesuchers
Chemnitz Nach den Gewaltausbrüchen in Chemnitz wegen des Todes eines Mannes am Rande eines Stadtfestes haben Politiker die Eskalation in der sächsischen Stadt scharf verurteilt. „In Deutschland ist kein Platz für Selbstjustiz, für Gruppen, die auf den Straßen Hass verbreiten wollen, für Intoleranz und für Extremismus“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
In Chemnitz war am Wochenende ein 35 Jahre alter Deutscher bei ei- ner gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Besuchern des Stadtfestes niedergestochen worden. Er starb später im Krankenhaus. Danach marschierten am Sonntag Anhänger rechter Gruppierungen auf. Rund 1000 Menschen folgten dem Aufruf einer rechten Ultra-gruppierung. Auf Videos ist zu sehen, wie Ausländer und auch Polizisten aus der Menge heraus attackiert wurden. Ein Haftrichter erließ Haftbefehl gegen zwei junge Män- ner aus Syrien und dem Irak. Sie sollen nach dem Streit mehrfach ohne erkennbaren Grund auf das Opfer eingestochen haben.
Am Montagabend beteiligten sich mehrere tausend Menschen in Chemnitz an Protestdemonstrationen. Dabei explodierten mehrere Böller. Die Polizei versuchte mit einem Großaufgebot eine erneute Eskalation zu verhindern. Dazu der
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