Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Als eine Stadt im Pokalfiebe­r war

Seit dem Jahr 2010 hat der Bundesligi­st in diesem Wettbewerb nicht mehr viel gerissen. Jetzt könnte man zumindest wieder das Achtelfina­le erreichen

- VON WOLFGANG LANGNER

Die Auslosung im Dfb-pokal war für den FC Augsburg unspektaku­lär. Allerdings, das Wichtigste ist, dass der Fußball-bundesligi­st mit dem FSV Mainz einen Gegner zugelost bekommen hat, der durchaus zu schlagen ist. Mit einem Sieg könnte der Augsburger Bundesligi­st seine eher schwache Bilanz in diesem Wettbewerb wieder aufhübsche­n. Die 2. Runde findet am Dienstag, und Mittwoch, 30. und 31. Oktober, statt. „Wir freuen uns, dass wir ein Heimspiel zugelost bekommen haben und wollen gegen den Ligakonkur­renten eine Runde weiterkomm­en“, sagt Fca-manager Stefan Reuter.

Der letzte große Achtungser­folg im Pokal gelang dem FC Augsburg noch als Zweitligis­t in der Saison 2009/10. Die Euphorie war riesengroß. Augsburg schaffte es gegen Werder Bremen bis ins Halbfinale. Für den damaligen Fca-manager Andreas Rettig war klar: „Wir fahren nach Berlin. Da bin ich total zu- Die Zeitungen in Deutschlan­d bezeichnet­en den FCA in Anlehnung an die Augsburger Puppenkist­e als den „FC Lummerland.“Mit einer Turboprop-maschine startete der „FC Lummerland“schließlic­h von Mühlhausen in Richtung Bremen. Über 3000 Fans aus Augsburg machten sich auf den Weg in die Hansestadt, um ihr Team zu unterstütz­en. Am Ende hat es für das Finale nicht gereicht.

Bremen spielte damals unter anderem noch mit Mesut Özil, Torsten Frings oder Per Mertesacke­r. Exfca-coach Jos Luhukay ließ in diesem Halbfinale Spieler wie Ibrahim Traore, Michael Thurk oder Uwe Möhrle auflaufen. Zwei Spieler aus dem Jahr 2010 sind heute noch beim FCA. Kapitän Daniel Baier kam nach 67 Minuten für Daniel Brinkmann ins Spiel und der derzeitige Trainer des FC Augsburg II, Dominik Reinhardt, spielte 90 Minuten durch.

Seither wird der Pokal vom FCA etwas stiefmütte­rlich behandelt. Wenigstens verschafft­e sich der Klub in manchen Spielen im Dfbpokal noch ein bisschen Respekt. Ein Jahr nach Bremen musste der FC Schalke im Achtelfina­le gewaltig zittern, ehe dessen 1:0-Sieg in Augsburg perfekt war. Erst sechs Minuten vor dem Abpfiff war Jefferson Farfán für den FC Schalke erfolgreic­h. In seiner ersten Bundesliga­saison im Jahr 2011/12 reichte es beim FCA auch noch für das Achtelfina­le, ehe gegen die TSG Hoffenheim (1:2) das Aus kam.

Die beiden folgenden Jahre waren die Augsburger jeweils im Achtelfina­le zum Scheitern verurteilt. Zweimal hintereina­nder hieß der Gegner Bayern München und zweimal folgte mit dem gleichen Resultat (beide Spiele endeten 0:2) der K .o.

Anschließe­nd wurde es bitter. Bereits in der 1. Runde flog der FCA durch ein 0:1 beim damaligen Viertligis­ten 1. FC Magdeburg aus dem Wettbewerb. In den folgenden zwei Jahren waren wieder die Gegner eine Nummer zu groß. 0:2 gegen Dortmund im Achtelfina­le, ein Jahr darauf setzte es gegen den FC Bayversich­tlich.“

Archivbild: Silvio Wyszengrad ern ein 1:3. Dann wurde der FCA wieder dem Pokalschre­ck Magdeburg zugeteilt. Magdeburg war da schon in die 3. Liga aufgestieg­en – für den FCA immer noch zu hoch. Erstmals mit Trainer Manuel Baum rutschte Augsburg erneut mit 0:2 in der ersten Runde aus. 2018 gewann der FCA in der ersten Runde vor zwölf Tagen beim Viertligis­ten TSV Steinbach in Haiger etwas glücklich mit 2:1.

Wo endet das Kapitel Dfb-pokal in dieser Saison? Für Kapitän Daniel Baier am liebsten in Berlin. Der 34-Jährige träumt schon lange von einem Finale mit dem FCA. „Das würde ich gerne einmal erleben“, hat Baier auch in dieser Saison schon einmal gesagt.

Auf diesem Weg muss man die Hürde Mainz überspring­en. Kein aussichtsl­oses Unterfange­n. Zum ersten Mal seit dem Bundesliga­start gelang dem FCA am Wochenende bei Fortuna Düsseldorf endlich der erste Auftaktsie­g. Vielleicht ist das ja auch ein gutes Omen für den Dfb-pokal.

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Im Jahr 2010 begleitete­n über 3000 Fans den FCA in die Hansestadt Bremen. Am Augsburger Hauptbahnh­of war ganz schön viel los.

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