Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Warum der Uni Campus auch ein Freizeitge­lände ist

In den Semesterfe­rien ist im grünen Park rund um die Lehrgebäud­e mehr los, als man vermutet

- VON ELIF BINICI

Ein sonniger Nachmittag in den Semesterfe­rien. Gerade richtig für einen kleinen Ausflug ins Grüne in den Ferien. Viele Augsburger zieht es in den Stadtwald oder an die Wertach, aber auch auf dem grünen Campus der Universitä­t ist mehr los, als man vermuten würde. Im See der Uni darf man zwar nicht baden, dennoch ist der Ort beliebt: Wen man dort antrifft und warum?

Henriette Mandl und Magdalena Kling studieren Jura. Momentan befinden sie sich im achten Semester. Sie haben es sich auf einer Bank auf dem Campus gemütlich gemacht. Dort, wo die warmen Sonnenstra­hlen von dichten Baumkronen abgehalten werden, genießen sie ihre Lernpause. „Wir haben bis eben noch in der Bibliothek gelernt. Jetzt machen wir eine ausgedehnt­e Pause. Denn es ist schön, hier draußen zu sitzen“, sagt Henriette Mandl. Magdalena Kling hat an diesem Tag ihre Schwester Anna Kling mitgebrach­t. Sie möchte ihr die Uni zeigen. „Unser Campus ist im Vergleich zu anderen Universitä­ten wunderschö­n“, erzählt sie. Es gefalle ihr, dass der Campus so vor Blattgrün strotze.

Cornelia Oberhauser ist zwar selbst keine Studentin, doch ihre Tochter ist es. Während diese in der Bibliothek lernt, hat sich die Mutter ein schattiges Plätzchen unter einem Baum ausgesucht. Mit Blick in Richtung See sitzt sie auf einer Decke und liest ein Buch. Man hört das Rauschen der Blätter im Wind und das Zwitschern der vielen Vögel. „Mir gefällt die Ruhe an diesem Ort und auch das Umfeld“, sagt sie. Für den Ausblick hat sie sogar eine lange Fahrt auf sich genommen: Die beiden sind aus Kempten. Dass Cornelia Oberhauser womöglich mehrere Stunden auf ihre Tochter warten muss, stört sie nicht. Der Campus biete durch seine Natur viel Erholungsp­otenzial.

Drei Studentinn­en sitzen auf der Wiese ganz nah am See. Vom See her ist eine leichte Brise zu spüren. Sie wirkt erfrischen­d. Als friedvoll, erholsam und entspannen­d beschreibe­n die Studentinn­en das Unigelände. Zum ersten Mal seien sie zum Campus gekommen, ohne etwas in der Universitä­t erledigen zu müssen. Eine von ihnen erklärt den Grund dafür: „Wir wohnen einfach zu weit weg, sonst würden wir vermutlich öfter an diesem idyllische­n Ort vorbeischa­uen.“

Sarah Häde ist eine ehemalige Studentin der Universitä­t Augsburg. Für einige Tage ist sie zu Besuch bei einer Freundin aus der Unizeit. Da habe sie gleich die Gelegenhei­t genutzt, um auch ihre alte Uni zu besuchen. Ein nostalgisc­hes Gefühl habe sie dabei und bezeichnet das Gelände als geeigneten Zufluchtso­rt, um aus der Enge der Stadt zu entfliehen: „Es ist toll, einen solchen grünen Fleck mitten in der Großstadt zu haben. Ich habe es immer sehr genossen, hier meine Pausen zu verbringen.“

Auch Robin Werthebach der Uni-campus. Doch in gefällt seiner Freizeit genießt der Student das schöne Wetter lieber woanders. „Ich verbinde diesen Ort dafür doch zu sehr mit dem Arbeiten“, sagt er. Bevor sich Robin Werthebach auf den Heimweg begibt, macht er trotzdem einen kurzen Halt auf der kleinen Brücke über dem See. Dort steht er dann und schaut nach den Fischen, die im Wasser munter umherschwi­mmen.

Müttern von Studenten fällt das Warten leichter

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Fotos: Elif Binici Anna Kling, Magdalena Kling und Henriette Mandl (von links) finden den Augsburger Campus im Vergleich zu anderen besonders schön.
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Robin Werthebach Fischen im Unisee.schautnach­den

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