Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leerstände sind unattraktiv
Die Annastraße ist eine Einkaufsstraße, die anderen Fußgängerzonen in anderen Städten ähnelt: Es gibt unter anderem bekannte Modeketten, eine Bankfiliale und einen Drogeriemarkt. Das allein ist solide, aber nicht spannend. Zum Glück gibt es immer noch ein paar alteingesessene Geschäfte, die ihre treuen Kunden haben. Aber natürlich sind es längst nicht mehr so viele wie früher. Diesen Wandel bedauern einige Einheimische – vor allem die älteren, die von früher noch ein anderes Angebot kennen.
Jüngere Kunden mögen das emotionsloser sehen. Für sie ist es wichtig, namhafte (Mode-)marken in ihrer Stadt zu haben. Dass Namen bekannter Ketten ziehen, sah man zuletzt an der Freude, die die Eröffnung des Burgerladens Hans im Glück nahe der City-galerie oder von Starbucks in der Bürgermeister-fischer-straße bei vielen jungen Augsburgern auslösten.
Was die Annastraße betrifft, ist der Zugang zum Stadtmarkt natürlich etwas Besonderes, das viele Besucher zu schätzen wissen. Von der eher uniformen Annastraße aus gelangt man hier in eine typische Augsburger Einkaufswelt. Darüber hinaus hat der Stadtmarkt für viele Menschen auch eine hohe Aufenthaltsqualität.
Was in der Annastraße derzeit tatsächlich am meisten stört, sind die Leerstände. Zwar mag eine gewisse Fluktuation normal sein. Aber das seit vielen Jahren leer stehende, einstige Woolworth-gebäude ist ein Manko für die Einkaufsstraße. Die großen, leeren Schaufenster in der zentralen Lage stechen mehr ins Auge als ein kleiner verlassener Laden an anderer Stelle. Zudem hat schräg gegenüber der einstige Weiße Hase nach dem Brand immer noch geschlossen. Vor dem Haus sitzen schon lange keine Menschen mehr. Wenn allein in diese Gebäude das Leben wieder zurückkehren würde, würde das die Attraktivität der Straße enorm steigern. Man kann nur hoffen, dass hier bald mal etwas passiert.