Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Flanieren zwischen Zwiebeln und Bonbons
Handel Trotz Schmuddelwetter strömen zahlreiche Besucher am ersten Septemberwochenende auf den Marktsonntag in Oberhausen. Besonders Familien zieht die Veranstaltung an
Oberkrainer-tracht, die sie heute tragen, habe jeder der Tänzer noch rund zehn weitere Monturen zu Hause, sagt Javernik. Bei den Damen könne man mit einem Blick auf die Haube leicht unterscheiden, wer bereits verheiratet sei. Bei den Männern müsse man auf die Stiefel schauen, verrät sie schmunzelnd.
Für Hannelore Köppl von der Stadtteil-arbeitsgemeinschaft ist der Marktsonntag nicht etwa dazu da, um großen Umsatz zu machen, sondern das Miteinander zu fördern. „Wie fast jedes Jahr müssen wir allerdings ohne Sonne auskommen“, sagt sie wehmütig, als sie die Veranstaltung eröffnet. Trotzdem ist der Besuch auf dem Marktsonntag etwas ganz Besonderes, findet Karla Koudek. „Hier trifft man Gott und die Welt“, sagt die 74-Jährige aus Kriegshaber. Wenn ein Stadtteil eine solch tolle Veranstaltung auf die Beine stellt, müsse man das auch unterstützen, sagt sie.
Auch Jessica Zeitner macht mit ihrer Familie einen kleinen Ausflug zum Marktsonntag. „Wir wohnen hier direkt um die Ecke und waren neugierig“, sagt sie. Ihr vierjähriger Sohn Nico ist besonders angetan vom Stand des Technischen Hilfswerks.
Der Stand des THW beeindruckt den Bub
Als die Mitglieder des THW dem Vierjährigen mithilfe eines Flaschenzugs demonstrieren, wie die Rettung aus einem Schacht aussehen könnte, kommt er gar nicht mehr aus dem Staunen heraus: „Mama, ich bin gerettet“, verkündet er stolz.