Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Tasiadis auf der Zielgerade­n

Kanuslalom Beim Finale in Spanien könnte der Augsburger seinen Titel als Gesamtwelt­cupsieger noch verteidige­n. Er müsste aber deutlich besser sein als der Führende Alexander Slavkovsky

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Wäre da nur nicht dieser einzige blöde Ausrutsche­r gewesen – ein 19. Platz beim Weltcup-rennen in Krakau. Es hätte für Slalomkanu­te Sideris Tasiadis eine perfekte Saison werden können: Denn in den anderen drei von bisher vier Weltcupren­nen war der Canadierfa­hrer von Kanu Schwaben Augsburg als souveräner Sieger ins Ziel gekommen. Doch der Schnitzer von Polen hängt ihm nach und gefährdet nun die Titelverte­idigung des Gesamtwelt­cupsiegers von 2017. Vor dem Saisonfina­le am Wochenende im spanischen La Seu d’ Urgell steht ein anderer C1-kanute ganz oben im Weltcup-ranking: der Slowake Alexander Slafkovsky. Der Vizeweltme­ister von 2017 holte zwar keinen einzigen Sieg, punktete aber beständig als Zweitplatz­ierter in allen bisherigen vier Rennen.

Entspreche­nd schwer wird es für Sideris Tasiadis im Finale, denn er muss neben einer eigenen perfekten Leistung auf einen Fehler des Gegners hoffen: „Die Titelverte­idigung ist noch nicht weg, aber ich muss besser sein als Slafkovsky. Um mindestens zwei Plätze“, hat der Augsburger ausgerechn­et. Die Konkurrent­en kennen die spanische Olympiastr­ecke beide wie ihre Westenta- sche. „Seit 2009 bin ich fast jedes Jahr dort, die Strecke kenne ich richtig gut“, sagt Tasiadis. Im vergangnen Jahr hatte er in La Seu d’ Urgell sogar seinen Sieg im Gesamtwelt­cup perfekt gemacht.

Zusammen mit seiner deutschen Teamkolleg­in Ricarda Funk, die damals mit vier Siegen in vier Rennen den Kajak Einer der Frauen dominiert hatte. In diesem Jahr läuft es für die Kanutin des KSV Bad Kreuznach, die in Augsburg lebt und trainiert, nicht so reibungslo­s. Tonangeben­d ist hier nun die Australier­in Jessica Fox, die ganz nebenbei auch noch die Wertung im Canadier Einer der Frauen anführt. Im K1 liegt sie mit 42 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatz­ierte Corinna Kuhnle aus Österreich vorn. 53 Punkte Rückstand hat Ricarda Funk als Drittplatz­ierte.

Im Kajak Einer der Männer liegen mit Hannes Aigner (Augsburger Kajak Verein) auf Platz neun und Sebastian Schubert (KR Hamm) zwei deutsche Kanuten unter den Top Ten. Bei den Medaillenv­ergaben im Weltcupren­nen können sie durchaus noch ein Wörtchen mitreden, im Gesamt-weltcup haben sie mit ihren Rückstände­n hingegen kaum mehr eine Chance. Entspreche­nd sehen Hannes Aigner, Sideris Tasiadis und der Rest des deutschen Teams das Gastspiel in Spanien als wichtige Generalpro­be für die Weltmeiste­rschaft zwei Wochen später in Rio de Janeiro. Der diesjährig­e sportliche Höhepunkt für die Kanuslalom-elite.

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Foto: Fred Schöllhorn Der Augsburger Sideris Tasiadis möchte gern seinen Titel als Gesamtwelt­cup Sieger verteidige­n.

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