Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schertlinstraße: Was Anwohner und Geschäftsleute sagen
Ab Montag wird die Straße gesperrt, weil eine Gasleitung ausgetauscht werden muss. Einige sind besorgt
Die Nachricht, dass die Schertlinstraße kurzfristig wegen Bauarbeiten gesperrt werden muss, hat etwa 50 Bürger auf die Beine gebracht. Die Stadtwerke hatten einen Infostand aufgebaut.
Unmut herrschte darüber, dass die Menschen über die Sperrung – zunächst zwischen Bahnunterführung und Hochfeldstraße – erst am Mittwoch informiert wurden, sie aber schon am Montag beginnt. Dazu sagte Herbert Schaller, ver- antwortlich für Planung und Bau bei den Stadtwerken: Die kleine Undichtigkeit in einer Gasleitung sei Anfang August entdeckt worden, und es müsse schnell gehandelt werden. Man habe eine Baufirma finden, die Sperrung organisieren und sie durch die städtischen Gremien bringen müssen. Daher sei eine frühere Benachrichtigung nicht möglich gewesen.
Irina Lünendonk, Inhaberin eines Schreibwarengeschäfts mit Poststelle, ist wegen der monatelangen Sperrungen besorgt. Für sie steht Weihnachtsgeschäft unmittelbar vor der Tür. Aber Anlieferung und Abholung von Paketen und der Einkauf in ihrem Laden werden nun sehr schwierig: keine Parkplätze, die Kunden können ihr Geschäft vielleicht ohnehin nur noch zu Fuß erreichen. „Die Stadtwerke haben mir gesagt, dass ich keine Sondergenehmigung bekommen werde. Ich kriege langsam Panik!“Ein 57-jähriger Anwohner ist dagegen vorerst beruhigt, denn er erfährt, dass er bis Jahresende weiter Zufahrt zur Tiefgarage hat. Gerda Mittelmeier und Eva Müller leben im Betreuten Wohnen nahe dem Servatiusstift und bedauern, dass sie während der Bauarbeiten nicht mehr gut mit dem Bus fahren können. Die Linien 35 und 43 werden bis Mitte Dezember durch die Morellstraße umgeleitet. Die Linie 35 ist für die Frauen nur noch schwer zu erreichen, die 43 fährt nur im Stundentakt. Eva Müller meint, dieser Takt müsse verkürzt werden. Die nächste Haltestelle der Linie 41 in der Hochfeldstraße ist ebenfalls weit entfernt.
Ein 35-Jähriger aus dem Hochdas feld leidet nach eigener Aussage schon bisher unter viel Schleichverkehr durch die Dr.-lagai-, Robertgerberund Bauernfeindstraße. Man komme so auch nicht besser zur Messe oder zur B17, aber Ortsfremde seien hier immer wieder unterwegs. Das werde bei Sperrung der Schertlinstraße zunehmen: „Die Polizei muss Präsenz zeigen.“
Die Sperrung dauert bis November. Ab 12. November ist dann zwischen dem Alten Postweg und der Hochfeldstraßen nur Einbahnverkehr in Richtung Westen möglich.