Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein enger Draht zwischen Kanzlerin und OB
Politik Angela Merkel und Kurt Gribl haben gemeinsam bereits schwierige politische Situationen erlebt. Beim Besuch in Augsburg wird deutlich, wie sehr sie den Politiker schätzt – und wie viel sie über die Stadt weiß
den Kommunalpolitikern“, sagte sie und blickte dabei in die erste Reihe, in der Gribl saß. „Ein OB muss morgens, mittags und abends durch die Stadt laufen“, so Merkel. Er sei somit immer direkt mit den Sorgen der Bürger konfrontiert.
Gribl selbst ging es weniger um seine Person, was ihm positiv auffiel, war eines: „Ich fand es eher toll, dass Angela Merkel wiederholt auf Augsburger Themen direkt eingegangen ist“, sagte er nach der Veranstaltung. Als Beispiel nannte er die Geschichte um den Augsburger Religionsfrieden. „Ich empfand den Auftritt von ihr als sympathisch.“
Öfters mit der Kanzlerin zu tun hat der Augsburger CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich. Er war am Dienstag dabei, als Volker Kauder als Fraktionschef der CDU/ CSU-Fraktion durchfiel. „Es war keine leichte Stunde für Merkel“, sagt Ullrich. Am Donnerstag habe sie in Augsburg jedoch gezeigt, dass sie bereit sei weiterzumachen. Mer- kel sei „richtig aufgeräumt gewesen“, sagt Ullrich, „man hat gemerkt, dass es ihr in Augsburg gefallen hat“. Augsburgs Bürgermeisterin Eva Weber hatte die Kanzlerin zuletzt beim Auftritt im Bierzelt im Bundestagswahlkampf erlebt. Die Veranstaltung im Rathaus habe sie restlos überzeugt: „Angela Merkel hat viel Humor gezeigt. Sie weiß sehr viel. Das hat mich überzeugt.“
Für Alexandra Holland war der Abend ein Gewinn: „Ich habe sie als sehr gewinnend erlebt. Ihre hohe Professionalität, ihre Gelassenheit und die Momente, in denen sie sich so humorvoll und lebendig zeigte, haben mir gefallen.“Eine Kanzlerin nicht nur im Fernsehen, sondern persönlich und aus unmittelbarer Nähe erleben zu können, sei der Reiz der Reihe „Augsburger Allgemeine Forum live“, die inzwischen zum vierten Mal stattfand. Was Alexandra Holland ebenso freute: „Sehr viele junge Menschen waren gekommen und haben Fragen gestellt. Es gibt in dieser Generation eben doch ein großes Politik-Interesse.“
Der Augsburger Unternehmer Sebastian Priller saß im Goldenen Saal, „um eine Staatsfrau in turbulenten Zeiten etwas tiefer kennenzulernen“. Das von ihr Gehörte sei sehr interessant gewesen, meinte er am Ende des Abends. CSU-Landtagsabgeordneter Bernd Kränzle sagte, es sei eine „gute Sache“, dass sich die Kanzlerin so der Öffentlichkeit stelle.