Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie wurden Heißluftballone früher aufgeblasen?
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Mara hat neulich zugesehen, wie ein Heißluftballon startete. Als er zunächst mit einem riesigen Ventilator aufgeblasen wurde, stellte sie sich folgende Frage: „Wie wurden Heißluftballone eigentlich früher aufgeblasen, als es noch keine Ventilatoren mit Motor gab?“
Liebe Mara, um deine Frage zu beantworten, habe ich einen Ballonfahrer angerufen: Nils Römeling aus Augsburg hat seit 1994 einen Pilotenschein für Heißluftballone und fährt regelmäßig Kunden durch den Himmel. Er kennt sich super aus. „Das Ballonfahren haben die Brüder Montgolfier erfunden“, erklärt er. Das war vor über 200 Jahren in Frankreich. Damals hießen Heißluftballone auch Montgolfière (gesprochen: Mongolfiärre). Die Brüder Montgolfier hängten damals ihren Ballon an einer Art riesigen Galgen auf und zündeten darunter ein Feuer an. Durch die Öffnung am unteren Ende der Ballonhülle stieg dann die warme Luft in den Ballon, sodass dieser sich erst aufblähte und dann langsam abhob. „Früher dachten die Leute zunächst, der Rauch sorgt dafür, dass der Ballon aufsteigt. Deshalb zündeten sie Materialien an, die mächtig qualmten. Wolle zum Beispiel“, erklärt Nils Römeling. Dann kamen sie aber drauf, dass die warme Luft dafür sorgt, dass der Ballon abhebt.
„Erst seit den 1960er, 1970er Jahren benutzen wir Ballonfahrer die heute üblichen Hüllen“, erklärt der Experte. Und die werden erst von einem Ventilator mit kalter Luft aufgeblasen – und wenn sie fast voll sind, sorgt eine große Gasflamme erst für warme Luft. Dann erst stellt sich der Ballon auf und ist zum Abheben bereit.
Lea Thies, Capito-Team So wie auf dem Bild oben sehen Heißluftballone seit etwa 50 Jahren aus.