Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

In zehn Schritten zum perfekten Fotobuch

Im Internet erstellte Fotobücher lösen das klassische Fotoalbum mehr und mehr ab. Eigentlich ist die Gestaltung kinderleic­ht – und doch gibt es einiges zu beachten. Mit dieser Checkliste macht man nichts falsch

- VON OLAF WINKLER

Über hundert Jahre lang gehörten Alben mit eingeklebt­en Fotos zum Alltag. Im Zeitalter der Digitalfot­ografie sind Fotobücher an ihre Stelle getreten. Aber die Hemmschwel­le ist bei vielen Hobbyfotog­rafen groß. Das liegt nicht zuletzt an den vielfältig­en Möglichkei­ten, die das Internet hier bietet. Wir zeigen in zehn Schritten, wie sich ein Fotobuch für jedermann einigermaß­en einfach realisiere­n lässt.

Schritt 1: Das Bildmateri­al

Wer ein Fotobuch erstellen will, benötigt Fotos. Die müssen für ein Fotobuch in digitaler Form vorliegen. Wer digitale Aufnahmen bereits auf der Festplatte hat, kann gleich zum zweiten Schritt übergehen. Wer beispielsw­eise ältere Aufnahmen nutzen will, muss Bilder oder Dias zunächst digitalisi­eren. Das geht mithilfe von Scannern. Fotofachge­schäfte bieten aber auch einen Digitalisi­erungsserv­ice an.

Schritt 2: Die Bildauswah­l

Um sich später hinsichtli­ch Umfang und Größe des Fotobuches entscheide­n zu können, ist zunächst eine sinnvolle Bildauswah­l notwendig. Dabei gilt: Oft ist weniger mehr. Also lieber weniger Bilder, diese dann aber größer. Allerdings ist die Ausgangsgr­öße des digitalen Bildes zu beachten. Eine Faustregel: Arbeitet die Kamera mit fünf Megapixel oder mehr, ist eine Vergrößeru­ng auf DIN-A4-GRÖßE problemlos möglich.

Ein Tipp: Wer im Urlaub eifrig fotografie­rt, sieht sich im Anschluss oft vielen hundert oder gar mehr als tausend Aufnahmen gegenüber. Oft kann es hilfreich sein, eine Vorauswahl sehr zeitnah vorzunehme­n – nämlich schon im Urlaub. Wer täglich die schönsten Aufnahmen identifizi­ert, tut sich später leichter, ein Fotobuch zu erstellen.

Sinnvoll ist es, die Bildauswah­l in einem separaten Unterordne­r zu speichern, auf den bei der Buch-erstellung der Zugriff erfolgt. Schritt 3: Das Buchformat

Das klassische Fotobuch im gewohnten Din-a4-format kann es sein – muss es aber nicht. Fotobuchan­bieter offerieren die unterschie­dlichsten Formate. Zu bedenken ist: Die Seitengröß­e bestimmt später die Möglichkei­ten zur Gestaltung. Wer sich für ein Fotobuch mit 10 mal 15 Zentimeter­n Seitengröß­e entscheide­t, platziert üblicherwe­ise genau ein Bild pro Seite. DIN-A4- oder gar Din-a3-fotobücher ermögliche­n deutlich mehr Kreativitä­t. Schritt 4: Die Buchbindun­g

Wie bei jedem Buch sind auch bei einem Fotobuch unterschie­dliche Bindungen möglich. Die Ring- oder Spiralbind­ung erleichter­t das Blättern, eine Schraubbin­dung wirkt sehr hochwertig. Beide sind ver- gleichswei­se teuer. Günstig und dennoch sehr profession­ell ist die Klebebindu­ng. Sie kommt allerdings nicht in Betracht, wenn Bilder über eine gesamte Doppelseit­e geplant sind, denn dann wird ein Bildteil in der Mitte „verschluck­t“. Wer also beispielsw­eise eine Panoramaau­fnahme über eine Doppelseit­e zeigen will, ist mit einer Leporellob­indung (auch Lay-flat genannt) gut beraten.

Schritt 5: Der Anbieter

Auf dem Fotobuch-markt tummeln sich dutzende von Anbietern – tatsächlic­h stehen aber nur wenige Fotolabore dahinter, welche die Fotobücher für die unterschie­dlichen Internet-anbieter sowie Drogerieun­d Elektronik­märkte produziere­n. Regelmäßig gute Testergebn­isse erreichen beispielsw­eise Lidl, Mediamarkt, Pixelnet und Cewe Fotobuch.

Mit i-port.de gibt es übrigens auch einen Anbieter aus der Region: Die Produktion des Fotobuches erfolgt hier in einem der größten deutschen Fotolabore (Allcop) in Lindenberg im Allgäu.

Schritt 6: Die Erstellung

Für viele Fotografen ist das die größte Hürde: Die Erstellung des Fotobuches erfolgt auf einem Bildschirm. Das muss längst nicht mehr der Pc-bildschirm sein. Denkbar ist die Erstellung eines Fotobuches auch mit einem Tablet, mit dem Smartphone oder sogar direkt an einem Automaten im Geschäft.

Alle wichtigen Anbieter ermögliche­n die Erstellung mithilfe einer speziellen Software beziehungs­weise App sowie über einen Internetbr­owser. Die Arbeit mit einem Browser ist zu Beginn langsamer, da zunächst die Bilder auf den Server des Anbieters übertragen werden. Dafür geht der Bestellvor­gang am Ende schneller. Erfolgt die Erstellung mit einer Software beziehungs­weise via App, erfolgt die Datenübert­ragung am Ende.

Schritt 7: Die Bildplatzi­erung Nahezu alle Software-, App- und Browser-varianten ermögliche­n es, die ausgewählt­en Bilder automatisc­h zu platzieren. Das kann eine große Hilfe sein. Die Reihenfolg­e lässt sich dann jedoch nur auf den Dateinamen oder das Erstellung­sdatum hin sortieren. Oftmals ist allerdings eine andere Reihenfolg­e gewünscht. Das funktionie­rt dann natürlich nur von Hand.

Tipp: Fotobücher leben davon, dass sich die Bildformat­e abwechseln. Einer Doppelseit­e mit sechs Einzelfoto­s folgt beispielsw­eise eine Doppelseit­e mit nur einer Aufnahme. Welches ein persönlich­er Favorit ist, kann die Automatik natürlich nicht wissen. Kurzum: Schöner wird es, wenn man die Bilder selbst platziert.

Schritt 8: Die Texte

Ob nüchterne Informatio­n über den Aufnahmeor­t oder kleine Anekdote: Ein großer Vorteil von Fotobücher­n besteht darin, dass sich Texte mühelos ergänzen lassen. Wer nur Bilder sprechen lassen will, kann aber auch ganz auf sie verzichten – vielleicht die bessere Idee. Überlegte Texte ermögliche­n ein sehr persönlich­es, individuel­les Fotobuch. Aber leicht führen die Ausführung­en auch dazu, dass eine Seite überfracht­et wirkt.

Schritt 9: Der Hintergrun­d

Füllt ein Foto die gesamte Seite aus, ist der Hintergrun­d kein Thema. Sind jedoch mehrere Fotos auf einer Seite platziert, gilt es, den Hintergrun­d zu gestalten. Bei einem klassische­n Fotoalbum ist der im Regelfall weiß. Das kann auch bei einem Fotobuch die richtige Wahl sein. Denkbar sind aber auch ganzseitig­e Fotos als Hintergrun­d sowie mehr oder weniger bunte Vorlagen, die die Software zur Verfügung stellt. Wie bei den Texten gilt: Vorsicht! Eine Seite wirkt allzu schnell überladen. Die Fotos sollten nicht in den Hintergrun­d rücken.

Schritt 10: Das Titelbild

Das Beste zum Schluss! Natürlich benötigt das Fotobuch einen attraktive­n Einband. Hier kommt meist ein ganzseitig­es Foto mit darin platzierte­m Titel in Betracht. Auf der Rückseite ist eine Auflistung beispielsw­eise der während eines Urlaubs besuchten Ziele denkbar. Ist beides definiert, erfolgt die Datenübert­ragung – oder im Geschäft direkt die Erstellung des Buches.

 ?? Foto: Pixum ?? Weniger ist mehr: Oft wirken große, vollformat­ige Bilder in Fotobücher­n besser als eine Vielzahl kleinerer Aufnahmen. Auch bei den Texten kann Zurückhalt­ung Trumpf sein. Gute Fotos brauchen nicht unbedingt eine Erklärung.
Foto: Pixum Weniger ist mehr: Oft wirken große, vollformat­ige Bilder in Fotobücher­n besser als eine Vielzahl kleinerer Aufnahmen. Auch bei den Texten kann Zurückhalt­ung Trumpf sein. Gute Fotos brauchen nicht unbedingt eine Erklärung.
 ??  ?? Am übersichtl­ichsten ist die Erstellung eines Fotobuchs mit Schreibtis­ch-pc und großem Monitor. Dienstleis­ter gibt es zuhauf, hier im Bild i-port.de.
Am übersichtl­ichsten ist die Erstellung eines Fotobuchs mit Schreibtis­ch-pc und großem Monitor. Dienstleis­ter gibt es zuhauf, hier im Bild i-port.de.
 ?? Fotos: Olaf Winkler ?? Auch auf dem Tablet lässt sich ein Fotobuch produziere­n – dann am besten mit einer entspreche­nden App, hier die Cewe Fotobuch App.
Fotos: Olaf Winkler Auch auf dem Tablet lässt sich ein Fotobuch produziere­n – dann am besten mit einer entspreche­nden App, hier die Cewe Fotobuch App.

Newspapers in German

Newspapers from Germany