Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Endlich neue Räume für das Peutinger
Das Gymnasium an der Blauen Kappe braucht eine Ausweichmöglichkeit. Ein Neubau im Domviertel soll helfen. Und auch für das Maria-theresia-gymnasium gibt es Pläne
Viele Jahre wurde hin und her überlegt, viele Ideen aufgegriffen und viele wieder verworfen. Jetzt gibt es eine Lösung für das Peutingergymnasium, das dringend eine Alternative benötigt, wenn es die Räume in der alten Stadtbücherei nicht mehr nutzen kann. Dafür griff das Bildungsreferat in die Schublade und holte einen früheren Vorschlag aus dem Jahr 2005 hervor. Der sieht vor, dass auf dem Gelände der Berufsschule IV in der Jesuitengasse und der angrenzenden St.-georgschule am Mozartturm ein Gebäude angebaut wird.
Während im Neubau Klassenzimmer und Aula geplant sind, sollen im historischen Mozartturm Lehrerzimmer, ein Ruheraum und Schulverwaltung unterkommen. „Das Gebäude wird so lange benötigt, bis es eine Lösung für die nötige Erweiterung und Generalsanierung des Peutinger-gymnasiums gibt“, betont Bildungsreferent Hermann Köhler (CSU). Derzeit wird geklärt, ob eine wirtschaftliche Sanierung des Gymnasiums überhaupt erfolgen kann und – falls ja – eine Erweiterung an der Blauen Kappe möglich ist.
Für Köhler habe sich nun ein besonders „nachhaltiger“Vorschlag durchgesetzt. „Nun kommen keine Pavillons oder Container zum Zug, die nachher wieder abgebaut werden müssen. Im Anschluss können die Gebäude von der St.-georgschule und der Berufsschule IV genutzt werden, die ebenfalls Bedarf an Räumen haben.“Zuletzt war die Rede davon gewesen, dass neben der Agnes-bernauer-realschule (Auf dem Kreuz) ein Containerausweichbau errichtet werden könnte. Diese Pläne wurden allerdings mit Blick auf bautechnische Fragen wieder verworfen.
Die aktuellen Planungen sehen vor, dass der ungenutzte Mozartturm, ein nicht unterkellerter Massivbau aus Ziegelmauerwerk mit Holzbalkendecken, in Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert wird. Sämtliche Installationen müssen dafür erneuert beziehungsweise erstmals hergestellt werden, da es in dem Gebäude nur eine minimale Versorgung gibt. Der unmittelbare Anschluss an das Schulgebäude der Berufsschule IV würde die Aufwendungen für die haustechnische Erschließung reduzieren und einen ökonomischen Betrieb durch die Nutzung von Synergien zulassen.
Der Erweiterungsbau ist in einer Konstruktion aus Stahlbetondecken und massiven, tragenden Außenwänden geplant. Der notwendige zweite Rettungsweg aus den Obergeschossen könnte über das Treppenhaus des Berufsschulgebäudes hergestellt werden. Die Kosten werden vom Hochbauamt mit rund vier Millionen Euro beziffert. Doch dazu bedarf es erst noch einer umfassenden Planung und einen finalen Beschluss des Stadtrates, der am 24. Oktober erfolgen soll.
Nach dem Umzug der Stadtbücherei in den Neubau am Ernstreuter-platz dient das Gebäude seit 2009 als Ausgleichsfläche sowohl für das Peutinger- als auch für das Maria-theresia-gymnasium. Doch die Staatsbibliothek erhält künftig einen Anbau für das das Gebäude der alten Stadtbücherei weichen muss.
Wann es so weit ist, steht noch nicht sicher fest. Doch für das Peutinger-gymnasium ist nun eine Lösung gefunden. Und auch für das Maria-theresia-gymnasium gibt es erste Planungen des Hochbauamts, die sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium befinden.
Demnach könnte für rund 2,5 Millionen Euro ein Erweiterungsbau zwischen dem Hauptgebäude und dem nebenanliegenden Dillmannhaus entstehen: Zwei Klassenzimmer, zwei kleine Differenzierungsräume und zwei Ausgleichsräume könnten dort geschaffen werden.