Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Leidenszei­t der Hochzoller geht weiter

Nahversorg­ung im Ortskern bleibt ein Ärgernis. Das Bürgerbüro lässt auf sich warten

- VON MICHAEL HÖRMANN

Menschen im Stadtteil Hochzoll hadern momentan mit der Situation vor Ort. Dies wurde zuletzt auch bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung wiederholt von den Bürgern angesproch­en. Beklagt wurde, dass es am für einen Millionena­ufwand renovierte­n Zwölf-apostel-platz weiterhin keinen Supermarkt gebe. Zudem schließt Rewe seinen Markt in der Hochzoller Straße. Der Trost: Am gleichen Standort soll es einen Neubau geben. Die Nahversorg­ung im Ortskern ist derzeit das große Sorgenkind der Hochzoller.

Da geht fast schon ein wenig unter, dass die Hochzoller auch weiterhin auf das für den Stadtteil vorgesehen­e Bürgerbüro warten müssen. Eigentlich sollte der Baubeginn im April 2018 sein. Nun ist der Start im Oktober erfolgt. Das Bürgerbüro zieht in die Friedberge­r Straße 115. Vermieter ist die Stadtspark­asse Augsburg.

Bereits

Anfang

2017

hatte

die angekündig­t, dass man die Planung zügig vorantreib­e. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm, in dessen Zuständigk­eit das Bürgerbüro liegt, hatte optimistis­ch eine Eröffnung im Jahr 2017 angepeilt. Nun zieht sich alles viel, viel länger hin. Nach jetzigem Stand könnte die Einrichtun­g im Frühjahr 2019 eröffnen. Diesen Termin nennt Günter Billenstei­n, Leiter des städtische­n Hochbauamt­s. Es gebe wegen der bisherigen Verzögerun­gen auch Probleme, die Aufträge an Firmen zu vergeben. Jetzt gibt es noch ein akutes Problem: Die Räume erhitzen sich stark in den Sommermona­ten, wobei sich jedoch die Fenster nicht öffnen lassen. Eine Lüftungsan­lage ist daher vorgesehen. Aus Fürsorge gegenüber den Mitarbeite­rn wird zudem der teilweise Einbau einer Klimaanlag­e angepeilt. Diese Mehrkosten von 37000 Euro werden durch das Ordnungsre­ferat abgedeckt, heißt es. 335 000 Euro sind darüber hinaus veranschla­gt.

Ein eigenes Bürgerbüro in Hochstadt zoll bedeutet für die Hochzoller kürzere Wege, zudem könnte das stark frequentie­rte Bürgerbüro in Lechhausen entlastet werden. Hier werden deutlich mehr Besucher als in den anderen Bürgerbüro­s in den Stadtteile­n registrier­t. Vorgesehen ist, dass eine Mannschaft von sieben städtische­n Mitarbeite­rn im Büro in Hochzoll tätig sein wird. Mehr als 20 000 Einwohner leben in Hochzoll. Der Stadtteil misst 377 Hektar, was in etwa 530 Fußballfel­dern entspricht.

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