Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Leidenszeit der Hochzoller geht weiter
Nahversorgung im Ortskern bleibt ein Ärgernis. Das Bürgerbüro lässt auf sich warten
Menschen im Stadtteil Hochzoll hadern momentan mit der Situation vor Ort. Dies wurde zuletzt auch bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung wiederholt von den Bürgern angesprochen. Beklagt wurde, dass es am für einen Millionenaufwand renovierten Zwölf-apostel-platz weiterhin keinen Supermarkt gebe. Zudem schließt Rewe seinen Markt in der Hochzoller Straße. Der Trost: Am gleichen Standort soll es einen Neubau geben. Die Nahversorgung im Ortskern ist derzeit das große Sorgenkind der Hochzoller.
Da geht fast schon ein wenig unter, dass die Hochzoller auch weiterhin auf das für den Stadtteil vorgesehene Bürgerbüro warten müssen. Eigentlich sollte der Baubeginn im April 2018 sein. Nun ist der Start im Oktober erfolgt. Das Bürgerbüro zieht in die Friedberger Straße 115. Vermieter ist die Stadtsparkasse Augsburg.
Bereits
Anfang
2017
hatte
die angekündigt, dass man die Planung zügig vorantreibe. Ordnungsreferent Dirk Wurm, in dessen Zuständigkeit das Bürgerbüro liegt, hatte optimistisch eine Eröffnung im Jahr 2017 angepeilt. Nun zieht sich alles viel, viel länger hin. Nach jetzigem Stand könnte die Einrichtung im Frühjahr 2019 eröffnen. Diesen Termin nennt Günter Billenstein, Leiter des städtischen Hochbauamts. Es gebe wegen der bisherigen Verzögerungen auch Probleme, die Aufträge an Firmen zu vergeben. Jetzt gibt es noch ein akutes Problem: Die Räume erhitzen sich stark in den Sommermonaten, wobei sich jedoch die Fenster nicht öffnen lassen. Eine Lüftungsanlage ist daher vorgesehen. Aus Fürsorge gegenüber den Mitarbeitern wird zudem der teilweise Einbau einer Klimaanlage angepeilt. Diese Mehrkosten von 37000 Euro werden durch das Ordnungsreferat abgedeckt, heißt es. 335 000 Euro sind darüber hinaus veranschlagt.
Ein eigenes Bürgerbüro in Hochstadt zoll bedeutet für die Hochzoller kürzere Wege, zudem könnte das stark frequentierte Bürgerbüro in Lechhausen entlastet werden. Hier werden deutlich mehr Besucher als in den anderen Bürgerbüros in den Stadtteilen registriert. Vorgesehen ist, dass eine Mannschaft von sieben städtischen Mitarbeitern im Büro in Hochzoll tätig sein wird. Mehr als 20 000 Einwohner leben in Hochzoll. Der Stadtteil misst 377 Hektar, was in etwa 530 Fußballfeldern entspricht.